Politik

Sozialverband VdK: Deutschland hat zu viele Krankenkassen

  • Montag, 10. Juli 2023
Verena Bentele, Präsidentin vom VdK. /picture alliance, Christophe Gateau
Verena Bentele, Präsidentin vom VdK. /picture alliance, Christophe Gateau

Berlin – Angesichts des steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen hat sich der Sozialverband VdK dafür ausgesprochen, die Zahl der Krankenkassen in Deutschland zu reduzieren.

Auch die Krankenkassen könnten und sollten ihren Sparbeitrag leisten, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir haben in Deutschland 96 Krankenkassen. Da stellt sich schon die Frage, ob das so viele sein müssen“, sagte Bentele.

Die gesetzliche Krankenversicherung erwartet für das kommende Jahr ein Milliardendefizit, Bundesgesund­heitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Versicherten deshalb kürzlich bereits auf steigende Beitrags­sätze eingestimmt. Im Rahmen des Bundeshaushalts 2024 sollen Sonderzuschüsse aus Lauterbachs Etat an die Krankenkassen wegfallen.

„Jede Kasse hat Vorstände, eine teure Verwaltung“, sagte Bentele. Das heiße nicht, dass die Beschäftigten, die die Mitglieder vor Ort betreuen, nicht gebraucht würden. „Aber wenn es weniger Kassen gäbe, ließe sich der Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren und damit viel Geld sparen“, fügte die VdK-Präsidentin hinzu.

Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes, bezeichnete die Äußerungen heute als „blanken Populismus“. Die GKV-Versicherten wollen eine Auswahl unterschiedlicher Kassenarten. Dies zeigten alle Un­ter­suchungen zur Kundenzufriedenheit und Servicequalität.

Das deutsche Gesundheitswesen sei geprägt von der freien Arztwahl und der freien Auswahl und Entschei­dung über Therapien gemeinsam mit dem behandelnden Arzt. Auch hier wäre ein „politischer Eingriff be­fremd­lich.“

afp/may

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