Spanien richtet Netzwerk von Hitzeschutzräumen ein

Madrid – Angesichts zunehmend heftigerer und lang andauernder Hitzewellen hat Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez den Aufbau eines landesweiten Netzwerks von Hitzeschutzräumen angekündigt. „Verheerende Dürre und Hitzewellen sind keine Seltenheit mehr. Sie sind die neue Normalität“, sagte Sánchez gestern bei einer Klimakonferenz in Madrid.
„In manchen Sommern haben wir keine einzelnen Wellen mehr, sondern eine einzige lange Hitzewelle, die sich von Juni bis August erstreckt“, sagte der Regierungschef.
Noch vor Beginn des kommenden Sommers solle daher ein nationales Netz von Schutzräumen in Behördengebäuden eingerichtet werden, die bei starker Hitze für die Bevölkerung bereitstehen sollen. Zusätzlich sollten Schutzräume in Wohngebieten eingerichtet werden, „wo sie besonders gebraucht werden, wo die Menschen besonders unter der Hitze leiden“, sagte Sánchez.
Die katalanische Regionalhauptstadt Barcelona hat bereits derartige mit Klimaanlagen ausgerüsteten Hitzezufluchtsräume in Bibliotheken, Schulen und Behörden eingerichtet. Auch im Baskenland gibt es ähnliche Projekte.
Spanien hatte in diesem Jahr den heißesten Sommer seit Beginn der Klimaaufzeichnungen erlebt. Zwischen Mitte Mai und Ende September wurden in dem Land 3.832 Hitzetote registriert, fast 88 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die menschengemachte Erderwärmung führt nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern zu Klimaextremen sowie häufigeren und heftigeren Unwettern.
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