SPD beharrt auf Neuregelungen für Krankenversicherung

Berlin – Die SPD will in den Koalitionsverhandlungen mit der Union auf weitreichenden Änderungen im System der Krankenversicherungen beharren. Vor allem sei in der privaten Krankenversicherung „die fehlende Wechseloption aus Verbraucherschutzperspektive unhaltbar“, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Carola Reimann der Welt am Sonntag. Sie bekräftigte die Forderung ihrer Partei nach einer Bürgerversicherung, mit einer Option für die Privatversicherten, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren und dabei die Altersrückstellungen mitzunehmen.
Derzeit können Privatversicherte de facto kaum die Krankenversicherung wechseln, weil sie dann den Anspruch auf aus den Altersrückstellungen finanzierte bezahlbare Beiträge im Alter verlieren würden.
„Viele Versicherte konnten bei Abschluss ihrer Versicherung nicht erkennen, dass wichtige Leistungen fehlen und die Beiträge explodieren. Diese haben dann keine Möglichkeit mehr, das zu korrigieren“, kritisierte Reimann. Hier werde sich die SPD für Veränderungen einsetzen. Reimann nimmt für die SPD an den Koalitionsverhandlungen zum Thema Gesundheit teil.
Auf Korrekturen drängte in der WamS auch die Grünen-Gesundheitsexpertin Biggi Bender. Derzeit seien die Kunden „de facto babylonische Gefangene der Versicherer“. „Da ist die Politik gefragt, Änderungen zu erzwingen", sagte demselben Blatt auch der Vorsitzende des Bundes der Versicherten, Axel Kleinlein.
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