Politik

SPD schlägt Stichtagsregelung für Einwanderungsgesetz vor

  • Dienstag, 21. August 2018
/dpa
/dpa

Berlin – Trotz des Widerstands des Koalitionspartners CDU/CSU will die SPD-Fraktion abgelehnten Asylbewerbern und Geduldeten in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen eine bessere Bleibeperspektive ermöglichen. Sie sollen vom Asylverfahren in das Verfahren für die geplante Einwanderung von Fachkräften wechseln können, dafür hat sich der Begriff „Spurwechsel“ etabliert.

„Gut integrierten Ausländerinnen und Ausländern, die zum 1. August 2018 bereits in einem Ausbildungsverhältnis oder in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis standen, soll die Möglichkeit eröffnet werden, einen regulären Aufenthaltstitel im Rahmen des künftigen Einwanderungsgesetzes zu bekommen“, teilten die SPD-Innenpolitiker Eva Högl und Burkhard Lischka heute in Berlin mit.

Missbrauch ausgeschlossen

Da der Stichtag (1. August 2018) noch vor der Vorstellung der Eckpunkte für ein neues Einwanderungsgesetz läge, sei Missbrauch ausgeschlossen, betonten sie. Denn ab sofort könnten keine Arbeitsverhältnisse mehr geschlossen werden, die möglicher­weise nur dem Zweck dienten, einen Aufenthaltstitel zu erhalten. „Mit dem Inkraft­treten eines Einwanderungsgesetzes ist der Spurwechsel nicht mehr erforderlich.“

Der Vorschlag biete in zweifacher Hinsicht Rechtssicherheit: für die Personen, die sich gut integriert haben und hier seit Längerem einer Arbeit nachgehen, und für die Unternehmen und Handwerksbetriebe, „die kein Verständnis dafür haben, wenn wir ihre mühsam gewonnenen Fachkräfte wieder nach Hause schicken“.

Die CDU-Spitze hatte gestern den „Spurwechsel“ von abgelehnten, aber geduldeten Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt eine Absage erteilt. Das würde bedeuten, dass das Asylrecht „zu einer Art Ersatzzuwanderungsrecht“ gemacht würde, sagte CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer nach Sitzungen der CDU-Führungsgremien.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hatte gestern die Einführung einer Greencard für Pflegekräfte angeregt. Der bislang geltende „bürokratische Hindernislauf“ müsse dringend beendet werden, erklärte Präsident Bernd Meurer.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung