Medizin

Sport unterstützt Krebstherapie

  • Freitag, 21. Februar 2014

Berlin – Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn haben in einer Studie ermittelt, dass sich körperlich anstrengende Aktivität positiv auf das Immunsystem von Krebspatienten auswirkt.  „In der Nutzung der körpereigenen Abwehrkräfte liegt offensichtlich sehr viel Potenzial im Kampf gegen Krebs“, kommentierte Gert Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, die beim 31. Deutschen Krebskongress vorgestellten Studienergebnisse.

Während der präventive Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Krebsentstehung bei einigen Tumorerkrankungen unter Forschern vielfach akzeptiert ist, galt die Kombination von Bewegung und Sport bei Krebs lange als risikoreich. Inzwischen zeigen Studien, dass Bewegung den Patienten nicht schadet, sondern sich positiv auf den Krankheits­verlauf auswirkt.

„Das menschliche Immunsystem verfügt über Abwehrzellen, sogenannte Natürliche Killerzellen, die in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und abzutöten“ berichtete Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln.

Die Studienergebnisse zeigten, dass Patienten mit einer guten Fitness mehr natürliche Killerzellen haben, um die Krebsabwehr zu verstärken.  Die Wissenschaftler vermuten daher, dass auch anstrengende Bewegungsformen unter bestimmten Voraussetzungen für Krebspatienten in der Nachsorge nicht schädlich sind, sondern sogar einen gesund­heitsfördernden Effekt haben können.

Die Deutsche Krebshilfe unterstützt im Rahmen eines von ihr aufgelegten Förder­schwerpunkt-Programms verschiedene Studien, die dazu beitragen sollen, die Aus­wirkungen körperlicher Aktivität auf die Therapie verschiedener Krebsarten zu belegen. Der Fokus liegt hierbei auf der Begleitung der Patienten während der akuten Erkran­kung.

„Unser Ziel ist es, neue wissenschaftlich nachgewiesene Erkenntnisse zur Wirkung von Sport bei Krebs zu gewinnen. Außerdem möchten wir die Akzeptanz für gezielte sport­liche Betätigung in der Behandlungsphase beim medizinischen Personal und den Betroffenen erhöhen“, so Nettekoven.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung