Sport unterstützt Krebstherapie
Berlin – Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn haben in einer Studie ermittelt, dass sich körperlich anstrengende Aktivität positiv auf das Immunsystem von Krebspatienten auswirkt. „In der Nutzung der körpereigenen Abwehrkräfte liegt offensichtlich sehr viel Potenzial im Kampf gegen Krebs“, kommentierte Gert Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, die beim 31. Deutschen Krebskongress vorgestellten Studienergebnisse.
Während der präventive Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Krebsentstehung bei einigen Tumorerkrankungen unter Forschern vielfach akzeptiert ist, galt die Kombination von Bewegung und Sport bei Krebs lange als risikoreich. Inzwischen zeigen Studien, dass Bewegung den Patienten nicht schadet, sondern sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt.
„Das menschliche Immunsystem verfügt über Abwehrzellen, sogenannte Natürliche Killerzellen, die in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und abzutöten“ berichtete Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln.
Die Studienergebnisse zeigten, dass Patienten mit einer guten Fitness mehr natürliche Killerzellen haben, um die Krebsabwehr zu verstärken. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass auch anstrengende Bewegungsformen unter bestimmten Voraussetzungen für Krebspatienten in der Nachsorge nicht schädlich sind, sondern sogar einen gesundheitsfördernden Effekt haben können.
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt im Rahmen eines von ihr aufgelegten Förderschwerpunkt-Programms verschiedene Studien, die dazu beitragen sollen, die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf die Therapie verschiedener Krebsarten zu belegen. Der Fokus liegt hierbei auf der Begleitung der Patienten während der akuten Erkrankung.
„Unser Ziel ist es, neue wissenschaftlich nachgewiesene Erkenntnisse zur Wirkung von Sport bei Krebs zu gewinnen. Außerdem möchten wir die Akzeptanz für gezielte sportliche Betätigung in der Behandlungsphase beim medizinischen Personal und den Betroffenen erhöhen“, so Nettekoven.
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