Politik

Staatsanwälte nehmen Caterer Sodexo unter die Lupe

  • Mittwoch, 10. Oktober 2012

Darmstadt – Nach den massenhaften Darminfektionen von Kindern in Ostdeutschland hat sich nun die Darmstädter Staatsanwaltschaft in die Aufarbeitung des Geschehens eingeschaltet. Die Behörde prüfe derzeit, ob sie Ermittlungen gegen Verantwortliche der zuständigen Cateringfirma Sodexo einleiten werde, sagte heute Oberstaatsanwalt Klaus Reinhardt. Konkret untersuche die Staatsanwaltschaft, ob es Hinweise „in Richtung Körperverletzung“ an den betroffenen Kindern gebe, sagte Reinhardt.  

Auslöser der Erkrankungen waren höchstwahrscheinlich Tiefkühlerdbeeren aus China, die Sodexo von einem sächsischen Zulieferer erhalten hatte. Ob dort Staatsanwälte den Zulieferer unter die Lupe nehmen werden, war zunächst unklar. In Portionen der Erdbeeren waren hoch ansteckende Noroviren nachgewiesen worden.

Der Caterer Sodexo hat seinen Hauptsitz in Rüsselsheim, daher fallen die Überprü­fungen in die Zuständigkeit der Darmstädter Staatsanwälte. Diese benötigen den Angaben zufolge zwei Wochen für ihre Vorermittlungen. Dann will die Behörde entscheiden, ob und gegebenenfalls gegen wen sie ein Ermittlungsverfahren einleiten wird.

In den vergangenen zwei Wochen waren mehr als 11.000 Erkrankungsfälle im Rahmen des bisher größten lebensmittelbedingten Ausbruchs von Brechdurchfall in Deutschland registriert worden. Die Betroffenen hatten in Schulen und Kindertagesstätten gegessen, die größtenteils von Großküchen der Rüsselsheimer Cateringfirma beliefert worden waren. Der Ausbruch gilt mittlerweile als beendet, weil keine neue Fälle mehr aufgetreten sind.

dapd

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