Politik

Stark-Watzinger für Reform des Embryonen­schutzgesetzes

  • Montag, 9. Oktober 2023
Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung. /picture alliance, Bernd von Jutrczenka
Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung. /picture alliance, Bernd von Jutrczenka

Berlin – Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat sich für eine Reform des Embryonen­schutzgesetzes ausgesprochen.

„Embryonenforschung ist wichtig, unsere Gesetze hierzu sind jedoch nicht mehr zeitgemäß“, erklärte die Minis­terin heute in Berlin. Deshalb müssten die Regelungen des Embryonenschutzgesetzes und des Stamm­zellgesetzes neu geprüft und bewertet werden.

Stark-Watzinger äußerte sich bei einer Tagung in Berlin mit dem Titel „Humane Embryonen in der medizini­schen Forschung: Tabu? – Vertretbar? – Chance?“. Sie findet noch bis zum morgigen Dienstag in Berlin statt. Neben den Wissenschaftlern kommen dort auch Mediziner, Ethiker und Theologen zu Wort.

Das Embryonenschutzgesetz, das vor mehr als 30 Jahren in Kraft trat, verbietet das Forschen an menschlichen Embryonen. Auch die Forschung an und mit humanen embryonalen Stammzellen ist nur unter strengen Vo­raussetzungen im Rahmen des Stammzellgesetzes möglich. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich auch SPD, Grüne und FDP für eine Reform ausgesprochen.

Weiter betonte Stark-Watzinger, das Forschungsfeld biete große Chancen für die Entwicklung wirksamer Therapien für bislang unheilbare Krankheiten oder zur Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz oder Herzinfarkt.

Die bestehenden Regulierungen seien zudem ein echter Nachteil für die Zusammenarbeit deutscher Wissen­schaftler mit internationalen Partnern. Denn international würden hierzu bereits vielfältige Forschungsarbei­ten durchgeführt.

„Wir dürfen das Feld nicht einfach anderen überlassen, sondern sollten diese wichtige Chance nutzen. Wir wollen daher eine lösungsorientierte Debatte entlang unserer bewährten ethischen Leitplanken anstoßen“, so Stark-Watzinger.

kna

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