Starke Grippewelle sorgte für hohen Krankenstand

Hamburg – Die ungewöhnlich starke Grippewelle im vergangenen Winter hat auch den Krankenstand deutlich nach oben getrieben. Mehr als jeder fünfte Fehltag im Beruf wurde im ersten Halbjahr 2018 durch Influenza und Erkältungen verursacht, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit heute in Hamburg mitteilte.
21 Prozent aller Fehltage gingen demnach auf Atemwegserkrankungen zurück. Das war ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Dauer der Fehlzeiten war in diesem Jahr mit durchschnittlich 7,2 Tagen besonders hoch.
Der Krankenstand insgesamt blieb jedoch stabil bei 4,3 Prozent. Grund ist unter anderem ein leichter Rückgang von Rückenschmerzen und anderen Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie von psychischen Leiden. Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen machten 19,6 Prozent der Fehltage im ersten Halbjahr aus.
Auf Platz drei folgten psychische Erkrankungen mit 15,3 Prozent. Bei psychischen Diagnosen fielen Betroffene allerdings besonders lange aus – im Schnitt 35 Tage. Für die Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von 2,3 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus.
Im vergangenen Winter wurden in Deutschland rund 334.000 im Labor bestätigte Grippeerkrankungen registriert, was ungewöhnlich viel ist. Die Dunkelziffer dürfte noch höher gewesen sein, weil nicht jede Grippe abgeklärt wird. Zudem geht nicht jeder Patient zum Arzt. Außerdem wurden etwa 1.665 Todesfälle im Zusammenhang mit Influenzainfektionen bestätigt.
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