Stiftung drängt auf Maßnahmen gegen Sepsis

Berlin – Die Sepsis-Stiftung hat an die Politik appelliert, zügig Maßnahmen einzuleiten, um die Sepsissterblichkeit in Deutschland zu senken. Nach aktuellen Schätzungen gibt es in Deutschland jährlich mehr als eine halbe Million Sepsisbetroffene mit mehr als 140.000 Todesfällen allein im Krankenhaus.
„Das bedeutet, dass etwa 190 Menschen in Deutschland täglich unnötig versterben und 370 Betroffene schwerwiegende Langzeitfolgen erleiden“, hieß es aus der Stiftung.
Sie zeigt sich enttäuscht über ausbleibende Maßnahmen gegen die Krankheit. „Forderungen für einen nationalen Sepsisplan gibt es in Deutschland seit 2013 und wurde 2017 erneuert“, informiert die Sepsis-Stiftung.
Die fehlende Umsetzung kontrastiere zu Ländern mit einer deutlich niedrigeren Sepsissterblichkeit, wie Australien, England, Irland, Schweden und den USA, die nach der Verabschiedung der WHO-Sepsis-Resolution das Thema Sepsis zu einer Priorität gemacht hätten.
Wichtig seien unter anderem verpflichtende Schulungen für medizinisches Personal zur Früherkennung, Notfallteams in Akutkrankenhäusern, mehr Gesundheitskompetenz in der breiten Öffentlichkeit und eine an den evidenzbasierten Fakten orientierte Forschungsförderung, so einige der Forderungen der Stiftung.
„Eine konsequente Umsetzung von Qualitätssicherungs- und Aufklärungsmaßnahmen, die in anderen Ländern zu einer deutlichen Reduzierung der Sepsissterblichkeit geführt haben, ist bisher trotz entsprechender Forderungen nicht erfolgt“, kritisiert die Stiftung. Der Gesetzgeber müsse daher „endlich handeln, um weiteren Schaden von den Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden“.
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