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Stiftung Warentest: Vitamin-D-Präparate für viele Menschen überflüssig

  • Montag, 15. Dezember 2025
/irissca, stock.adobe.com
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Berlin – Die Einnahme von Vitamin D ist laut Stiftung Warentest für viele Menschen überflüssig. Die meisten Produkte im Angebot seien zudem zu hoch dosiert, wie die Verbraucherorganisation heute mitteilte. Viele seien auch mit unnötigen Vitaminen und Mineralstoffen kombiniert.

Stiftung Warentest untersuchte 25 Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel von Drogerien, Supermärkten und Apotheken, die Preise lagen zwischen zwei und 28 Euro. Geprüft wurden Wirkstoffgehalte und ob die Anbieter wissenschaftlich empfohlene Höchstmengen einhalten.

Nur zwei Produkte sind demnach geeignet, 13 weitere „wenig geeignet“. Von fünf Produkten rät die Stiftung Warentest sogar ab – sie könnten im schlimmsten Fall langfristig zu Nierenschäden führen.

Stiftung Warentest sichtete Studien zu Nutzen und Risiken einer Vitamin-D-Einnahme: Demnach würden gesunde Menschen mit ausreichender Versorgung nicht davon profitieren. Es sei nicht ausreichend belegt, dass sich damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs vorbeugen lassen. Vor Atemwegsinfekten schütze Vitamin D „höchstens in geringem Maß“.

Wer von Unterversorgung betroffen sein könnte

Für Risikogruppen allerdings könne eine niedrige Dosis Vitamin D (maximal 800 Internationale Einheiten täglich) insbesondere von Oktober bis März sinnvoll sein. Neben Babys, die Vitamin-D-Arznei­mittel bekommen sollten, gehören der Stiftung zufolge vor allem Menschen über 65 Jahren sowie Personen, die sich nicht oder selten im Freien aufhalten, zu diesen Risikogruppen.

Ebenso könnten „Menschen mit dunkler Hautfarbe, die in unseren eher sonnen­armen Breiten leben, und Menschen mit starker Adipositas“ ein erhöhtes Risiko für einen zu nied­rigen Vitamin-D-Spiegel haben. Und schließlich gehörten Personen mit chronischen Erkrankungen etwa der Neben­schild­drüse, Niere oder des Magen-Darm-Trakts sowie jene, die etwa aus religiösen Gründen nur mit voll­ständig bedecktem Körper ins Freie gehen, zu den Risikogruppen.

Ferner riet die Stiftung, dass höhere Dosierungen und Depotpräparate nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden sollten.

Diskussion unter Fachleuten

Die Testergebnisse der Stiftung Warentest werden die Debatte um den Nutzen von Vitamin-D-Supplementierung vermutlich noch einmal neu befeuern. Denn tatsächlich wird auch unter Fachleuten über kaum ein anderes Nahrungsergänzungsmittel so intensiv diskutiert: Während manche empfehlen, dass alle Menschen Vitamin D supplementieren sollten, sind andere deutlich vorsichtiger.

Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen – sein Bedarf wird beim Menschen nur zu einem kleinen Teil durch die Ernährung gedeckt. Die überwiegende Menge stellt der Körper mithilfe von Sonnenlicht in der Haut her. Es ist vor allem für den Knochenstoffwechsel wichtig, aber auch für Stoffwechselvorgänge und bei der Bildung von Proteinen beteiligt.

Wer nun genau wie viel Vitamin D zusätzlich einnehmen sollte, ist Gegenstand von Diskussionen, in die die S3-Leitlinie „Beratung zur Vitamin-D-Substitution“ mehr Klarheit bringen soll. Deren Fertigstellung ist für Ende März 2026 angekündigt.

afp/all

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