Streeck: Nicht Stadtbild verschönern, sondern Menschen in Not helfen

Berlin – Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), spricht sich in der Debatte über das Stadtbild für die Unterstützung Drogenabhängiger aus.
Es gehe nicht darum, das äußere Erscheinungsbild der Städte zu verschönern, sondern Menschen in Not zu helfen, sagte Streeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Drogenkonsum ist nicht der Faktor, der das Bild deutscher Städte prägt – aber es gibt Orte, an denen er sichtbar wird, etwa rund um den Frankfurter Hauptbahnhof.“
Was Betroffenen wirklich helfe, sei Stabilität: „ein Dach über dem Kopf, regelmäßige Mahlzeiten, saubere Kleidung und vor allem der Zugang zu medizinischer und sozialer Hilfe“. Dabei spielten Drogenkonsumräume eine wichtige Rolle.
So müssten Suchtkranke nicht in der Öffentlichkeit konsumieren und fänden Kontakt zu Sozialarbeitern, Ärzten und Beratungsstellen. „Nur hier kann man das soziale Elend auffangen, was sonst auch in den Hauseingängen landet“, sagte Streeck. Und weiter: „Die Stärke eines Gesundheitssystems sieht man am Umgang mit den Schwächsten.“
Der Drogenbeauftragte warnte vor hochwirksamen Substanzen und einer zunehmenden Kokain- und Crack-Welle. „Selbst kleinere Städte haben inzwischen mit Crack zu kämpfen – einer Droge, die extrem schnell abhängig macht“, so Streeck. Drogenpolitik müsse die Realität anerkennen, um wirksam zu sein – „wissenschaftlich statt emotional“.
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