Streik an der Charité ausgesetzt
Berlin – Der Streik an der Berliner Charité wird ausgesetzt. Das teilten die Klinik und die Gewerkschaft Verdi am Mittwochabend mit. „Wir sind erleichtert, dass die Patientenversorgung ab Freitag wieder normal und im gewohnten Umfang erfolgen kann”, erklärte der Ärztliche Direktor und Charité-Verhandlungsführer, Ulrich Frei. Die Klinik und die Gewerkschaft Verdi hätten sich auf ein Eckpunktepapier geeinigt. Auf dessen Basis solle ein Tarifvertrag entstehen. Details zum Zeitplan blieben zunächst unklar.
Zu den Punkten gehört etwa, dass in der Intensivmedizin künftig eine Mindestzahl an Pflegepersonal präsent sein soll. Für alle anderen Stationen und im Nachtdienst sollen ebenfalls mehr Mitarbeiter zur Verfügung stehen. „Mit dieser Vereinbarung bekommen die Beschäftigten endlich nachvollziehbare Kriterien an die Hand, wie viel Personal für wie viel Arbeit eingesetzt werden muss”, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger laut Mitteilung.
Der Streik mehrerer hundert Charité-Mitarbeiter lief seit zehn Tagen. Sie forderten mehr Pfleger. Am Mittwoch zeigten sich Patienten solidarisch mit den Mitarbeitern. „Ich unterstütze den Streik aus tiefstem Herzen”, sagte die Patientenbeauftragte des Landes Berlin, Karin Stötzner. „Heilung kann nur durch Zuwendung gelingen.” Die Patientenfürsprecherin der Charité, Bärbel Irion, warnte dagegen, dass nicht genügend gute Kräfte verfügbar seien, weil viele abgewandert seien. „Ein Krankenhaus darf kein Wirtschaftsbetrieb sein.”
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