Die Pflege kämpft für mehr Personal
Berlin – Ein Sofortprogramm für die Klinikpflege mit einem Budget von mindestens 2,5 Milliarden Euro fordern der Bundesverband Pflegemanagement und der Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika und medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU). Dieses Geld sei notwendig, um „auch nur annähernd die Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine ausreichende, im Übrigen gesetzlich definierte, Patientenversorgung sicherstellen“, hieß es aus den beiden Verbänden.
„Die Politik hat trotz des unbefristeten Streiks des Pflegepersonals an der Charité immer noch nicht begriffen, wie ernst die Lage ist. Die Kollegen streiken nicht für mehr Geld, sondern für mehr Personal“, sagte Thorsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU. Er betonte, jede weitere Kürzung in der Pflege führe unweigerlich zu einer bundesweiten Ausweitung der Streiks.
Der Bundesverband Pflegemanagement fordert in einer sogenannten „Friedrichshafener Erklärung“ „einen grundlegenden Wandel innerhalb des bestehenden Finanzierungssystems“. Im augenblicklich geltenden Fallpauschalensystem seien Pflegeleistungen ausschließlich ein Kostenpunkt.
„Es ist zwingend erforderlich, dass Pflegeleistungen ausgehend von dem Bedarf der Patienten eigenständig und transparent im System Krankenhaus vergütet werden“, heißt es in der Erklärung. Eine derartige Ausgestaltung würde zur Folge haben, dass Patienten mit hohem Pflegeaufwand den Kliniken auch hohe Erlöse einbrächten.
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