Medizin

Studie findet keine Häufung von silenten Hirninfarkten bei Migräne mit Aura

  • Dienstag, 10. Mai 2016
Uploaded: 12.06.2012 18:35:32 by mis
/dpa

Odense – Bei Patienten, die unter einer Migräne mit neurologischen Ausfällen leiden, zeigt sich einer Studie zufolge am Odense University Hospital und der Universität Süddänemark keine Häufung von klinisch unauffälligen Schlaganfällen. Die Forscher um David Gaist veröffentlichten in Brain entsprechende Ergebnisse (2016; doi: 10.1093/brain/aww099).

Grundsätzlich stellt eine Migräne kein erhöhtes Risiko für Hirninfarkte dar. Einige Studien geben jedoch Hinweise darauf, dass Patienten, die unter einer Migräne mit neurologischen Ausfällen (Aura) leiden, ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle haben. Bei etwa jedem fünften Migräne-Patienten kündigt sich ein Anfall mit einer Aura an.

Es zeigte sich auch in einigen Analysen, dass die Anzahl klinisch stummer Schlaganfälle und Läsionen in der weißen Substanz bei solchen Patienten erhöht war (Stroke 2014; doi:10.1161/STROKEAHA.114.005447). Falls tatsächlich ein Zusammenhang besteht, könnten diese Patienten von präventiven Maßnahmen profitieren.

Die Forscher identifizierten 311 Frauen zwischen 30 und 60 Jahren, die im dänischen Zwillingsregister gemeldet waren. 172 dieser Frauen litten unter einer Migräne mit Aura, 139 Frauen hatten keine Kopfschmerzerkrankung und bei 17 Zwillingspaaren litt nur jeweils eine Schwester an einer Migräne mit Aura. Alle Teilnehmerinnen erhielten ein Schädel-MRT.

In der Auswertung zeigten vier Migräne-Patientinnen und eine Kontrollpatientin einen klinisch stummen Hirninfarkt. Gemessen an der Größe der Gesamtkohorte war dies kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. In Bezug auf hyperintense Marklager­läsionen zeigte sich eine diskrete Häufung bei den Migräne-Patientinnen (Differenz: 0.17 cm³ ,95% KI= −0.08- 0.41). Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich bei den Zwillingspaaren. Statistisch war auch dies kein signifikanter Unterschied.

Laut der Wissenschaftler weisen die Ergebnisse somit nicht auf eine Risikoerhöhung für silente Hirninfarkte bei Migränepatientinnen hin.

hil

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