Studie: Keine Auswirkung der Trägerschaft von Laboren auf Qualität

Berlin – Keine negativen kausalen Zusammenhänge zwischen der Trägerschaft als MVZ organisierter laborfachärztlicher Labore und der Qualität der Leistungserbringung wurden in einer vom Akkreditierte Labore in der Medizin e. V. (ALM) beauftragten Studie nachgewiesen. Laut den Studienergebnissen des Leipziger WIG2-Instituts und des Kölner Versorgungsforschungsinstituts figus GmbH könne die Größe der fachärztlichen Labore und Verbünde sogar einen Vorteil darstellen.
Schon die arbeitsintensive Zusammenstellung einer eigenen Datenbank sowie die umfassende, systematische Recherche zur Aufstellung des Indikatorensets zur Messung der Prozessqualität seien ein absoluter Mehrwert, betonte Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des ALM, bei der Vorstellung der Studie.
„Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zur gegenwärtig verstärkt geforderten Transparenz des Laborbereichs und schaffen einen Ausgangspunkt für zukünftige Forschungsarbeiten“, ergänzte Wolf Kupatt, Vorstand im ALM und Sprecher der AG Strategie. Besonders wichtig sei, dass die Studie strukturiert belege, dass die vernetzt arbeitenden Labore der pandemiebedingten Stresssituation und Dauerbelastung sehr gut standhalten konnten.
Ursächlich seien ihre in größeren Einheiten standardisierten Prozessabläufe, höhere Kapazitäten und effiziente gegenseitige Unterstützung bei Engpässen und schnelle Reaktionsmöglichkeiten – beispielsweise bei kapitalintensiven Investitionen oder medizinischem Bedarf wie der Virusgenomsequenzierung.
Insgesamt wurden für die Studie 496 Labore ermittelt, die mindestens eine Fachärztin beziehungsweise einen Facharzt für Laboratoriumsmedizin einbinden. Die überwiegende Mehrheit dieser Labore ist als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) organisiert. Momentan ist laut der Studie die Qualität labormedizinischer Leistungserbringung vor allem an der Prozessqualität messbar – in zukünftigen Forschungsarbeiten könnte der Zusammenhang von Qualität und Trägerschaft noch weiter untersucht werden.
In diesem Zusammenhang empfehlen die Autoren „den Aufbau eines neuen, umfassenden Bewertungssystems, um auch die für die Bewertung der Qualität notwendigen Dimensionen Struktur- und Ergebnisqualität einzubeziehen.“
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