Vermischtes

Studie signalisiert bessere Versorgung in zertifizierten Krebszentren

  • Dienstag, 9. Juli 2024
/Seventyfour, stock.adobe.com
/Seventyfour, stock.adobe.com

Mainz/Bad Kreuznach – Patienten werden in Krebszentren, die die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifi­ziert hat, leitliniengerechter behandelt als in nicht zertifizierten Zentren. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Krebsregisters Rheinland-Pfalz und einer onkologischen Gemeinschaftspraxis in Bad Kreuznach in der Fach­zeitschrift Das Gesundheitswesen (2024, DOI: 10.1055/a-2312-6116).

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler prüften dazu 14 Qualitätsindikatoren, die sich auf das Einhal­ten von Vorgaben entsprechender S3-Leitlinien beziehen. Ziel war es, zu prüfen, wie zertifizierte und nicht zertifizierte Einrichtungen Leitlinienempfehlungen einhalten.

Die 14 Qualitätsindikatoren bezogen sich auf Mamma-, kolorektale und Bronchialkarzinome. Die Daten für die Analyse stammen aus dem Krebsregister Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten (IDG).

Der Vergleich zeigte für alle untersuchten Qualitätsindikatoren eine höhere Erfüllungsquote für die DKG-zer­tifizierten Zentren. Für alle Qualitätsindikatoren des Mammakarzinoms war dieser Unterschied statistisch sig­nifikant. Für das kolorektale Karzinom zeigten vier der fünf analysierten Qualitätsindikatoren einen statistisch signifikanten Unterschied und beim Bronchialkarzinom alle drei analysierten Qualitätsindikatoren.

„Diese Auswertungen lassen vermuten, dass Behandlungen in zertifizierten Zentren leitlinienorientierter erfolgen als in nicht zertifizierten Einrichtungen“, zieht die Arbeitsgruppe ein Fazit.

Allerdings sei zu beachten, dass die Erfüllungsquote bei neun der analysierten Qualitätsindikatoren auch bei den DKG-zertifizierten Einrichtungen unter 80 Prozent gelegen habe. „Daher muss bei der Bewertung der Er­gebnisse berücksichtigt werden, dass möglicherweise Meldungen an das Krebsregister fehlen“, hieß es aus dem Forschungsteam.

„Natürlich können unsere Auswertungen nur das abbilden, was uns als Meldung vorliegt. Je vollständiger und vollzähliger unsere Daten sind, umso belastbarer sind unsere Auswertungen – deshalb ist es umso wichtiger, dass alle onkologisch tätigen Einrichtungen ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen“, appelliert Chris­ti­na Justenhoven, Leiterin der Abteilung Datenauswertung und Reporting des Krebsregisters, in diesem Zu­sammenhang.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung