Südkorea erteilt erstmals Zulassung für einheimischen Impfstoff

Seoul – Südkorea hat den ersten Coronaimpfstoff zugelassen, der im eigenen Land entwickelt wurde. Das Mittel SkyCovione des südkoreanischen Herstellers SK Bioscience dürfe Menschen ab 18 Jahren in zwei Dosen im Abstand von vier Wochen injiziert werden, teilte das Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit gestern mit.
Die südkoreanische Gesundheitsbehörde KDCA hatte bereits im März zehn Millionen Dosen des neuen Impfstoffs vorbestellt.
Bei SkyCovione handelt es sich ähnlich dem Mittel des US-Herstellers Novavax um einen Proteinimpfstoff, der auf einer anderen Technologie als etwa bei den in Deutschland zumeist verwendeten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna beruht.
Entwickelt wurde es gemeinsam mit dem Institut für Proteindesign der Universität Washington und mit Hilfe des Arzneimittelherstellers GlaxoSmithKline.
Zunächst war unklar, wie wirksam das neue Vakzin gegen Omikron und andere COVID-Varianten ist. Das Mittel bildete laut Unternehmensangaben in der Phase drei der klinischen Studie mit mehr als 4.000 Erwachsenen neutralisierende Antikörperreaktionen gegen den Ursprungsstamm.
SK Bioscience wolle auch die Zulassung durch andere Stellen einschließlich des von der Weltgesundheitsorganisation WHO mitgegründeten Netzwerks Covax beantragen, hieß es. In Südkorea sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden fast 87 Prozent der rund 52 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Zudem hätten bisher 65 Prozent eine Auffrischungsimpfung erhalten.
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