Syphilis-Zahlen in Deutschland steigen weiter an

Berlin – Der Anstieg bei der Zahl der Syphilis-Infektionen in Deutschland setzt sich weiter fort. Im vergangenen Jahr wurden knapp 7.500 Fälle der sexuell übertragbaren Krankheit gemeldet, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Das sei ein Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Insbesondere in Berlin und Hamburg erkrankten laut dem Bericht im Verhältnis zur Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Menschen.
Bereits seit 2010 beobachten die RKI-Experten wieder einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen, betroffen sind häufig Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Insbesondere in den 1980er-Jahren war die bakterielle Infektion mit der Ausbreitung von HIV/Aids und Safer Sex zurückgedrängt worden.
Die Rückkehr der Syphilis kann den Experten zufolge mit einem häufigeren Kondomverzicht beim Sex unter Männern zu tun haben. Das komme auch bei wechselnden Partnern vor, hieß es unter Berufung auf Befragungen.
Die Syphilis-Zahlen steigen auch international an. In ihrem Bericht betonen die Fachleute, Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie sollten weiter ausgebaut werden. Der Anstieg gehe aber in Teilen auch auf bessere Testangebote zurück. HIV-Infizierte etwa wurden häufig diagnostiziert – wohl auch deshalb, weil ihnen regelmäßig ein Screening angeboten wird.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: