Systematische Analyse der Notfallversorgung in Brandenburg läuft an
Potsdam/Berlin – Krankenhäuser, Ärzte, Krankenkassen und Politik in Brandenburg werden in den kommenden drei Jahren in einem Forschungsprojekt die medizinische Notfallversorgung systematisch analysieren und umgestalten. „Durch unsere drei Säulen der Notfallversorgung – den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Krankenhaus-Notaufnahmen und die Rettungsdienste – können sich Brandenburger bei akuten Situationen jederzeit auf beste medizinische Versorgung verlassen. Das soll auch künftig so bleiben. Daher wollen wir prüfen, wie wir diese Ressourcen zum Wohle aller optimal organisieren“, sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Diana Golze (Die Linke). Der Innovationsfonds finanziert das Projekt, Wissenschaftler des IGES-Institutes begleiten die Arbeit.
„Ob Informationslücken über medizinische Angebote, Erreichbarkeitsprobleme von Ärzten oder veränderte Ansprüche an die Gesundheitsversorgung, viele Faktoren beeinflussen Patienten bei der Suche nach medizinischer Hilfe. Wie all dies auf regionaler Ebene zusammenwirkt und optimal aufeinander abgestimmt werden kann, wissen wir bisher kaum“, sagte Martin Albrecht, Geschäftsführer am IGES-Institut und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojektes. Eine umfassende Bestandsaufnahme der Not- und Akutversorgung stehe daher am Beginn des Forschungsprojektes.
„Hervorzuheben ist der ganzheitliche Ansatz des Forschungsvorhabens. Alle an der akut- und notmedizinischen Versorgung Beteiligten sitzen mit dem gemeinsamen Ziel am Tisch, neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese in den Versorgungsalltag zu übertragen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Peter Noack. „Das Projekt wird uns wichtige Erkenntnisse für eine verbesserte medizinische Versorgung in unserem Flächenland vermitteln. Das wird den Kliniken ermöglichen, sich verstärkt auf ihre originären Aufgaben zu konzentrieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg, Detlef Troppens.
An dem bis 2019 laufenden Forschungsprojekt beteiligen sich unter Federführung des brandenburgischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie das Ministerium des Innern und für Kommunales, die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, die Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg, der Landespflegerat, der Landkreistag Brandenburg, der Städte- und Gemeindebund Brandenburg sowie von Seiten der Krankenkassen die AOK Nordost, der BKK Landesverband Mitte, die Knappschaft (Regionaldirektion Cottbus), die IKK Brandenburg und Berlin sowie der Verband der Ersatzkassen.
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