Taliban geben wieder Sicherheitsgarantien für Helfer des Roten Kreuzes in Afghanistan

Kabul – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sich mit den radikalislamischen Taliban auf eine Wiederaufnahme seines Einsatzes in Afghanistan geeinigt. Die „Sicherheitsgarantien“ für die Hilfsorganisation seien erneuert worden, erklärte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid gestern.
Die Kämpfer der Islamistengruppe sollen die Arbeit der IKRK-Mitarbeiter demnach nicht länger behindern. Das Rote Kreuz hatte seinen Einsatz in Afghanistan im April nach einer indirekten Drohung der Taliban ausgesetzt.
Das IKRK erklärte, die Einigung mit den Taliban sei bei Gesprächen in Doha erzielt worden. Sie ermögliche es den Helfern, ihre „neutrale und unparteiische“ humanitäre Arbeit in Afghanistan fortzusetzen, schrieb der IKRK-Chef in Kabul, Juan-Pedro Schaerer, auf Twitter.
Die Taliban, die weite Teile Afghanistans kontrollieren, hatten im April einen „Bann“ gegen das IKRK und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhängt. Die Taliban hatten damals mitgeteilt, das IKRK habe nicht gemäß seiner Verpflichtungen gehandelt, daher könnten sie nicht für die Sicherheit der IKRK-Mitarbeiter im Land garantieren. Das IKRK zog daraufhin seine Helfer aus dem Land ab.
Bereits im vergangenen August hatten die Taliban die Sicherheitsgarantien für das IKRK vorübergehend aufgekündigt. Im Oktober konnte die Organisation ihre Arbeit dann vorerst fortsetzen. Die WHO wurde in der gestrigen Taliban-Erklärung nicht erwähnt.
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