Techniker Krankenkasse im Minus

Hamburg – Die Techniker Krankenkasse (TK) verzeichnet in ihrer Jahresrechnung für 2019 ein Minus von rund 469 Millionen Euro. Das geht aus dem gerade erschienenen Geschäftsbericht der Kasse hervor.
Als Gründe gab die TK „zahlreiche Gesetze aus der aktuellen und der vergangenen Legislaturperiode“ an, außerdem habe die Kasse ihren Zusatzbeitrag um 0,2 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent gesenkt. Damit sei die Kasse ihrer Verpflichtung nachgekommen, Finanzreserven abzubauen. Der Zusatzbeitrag der TK liege im Augenblick 0,4 Prozent unter dem gesetzlichen Durchschnitt.
„Das Finanzergebnis ist einerseits auf den geplanten Reservenabbau zurückzuführen, spiegelt aber andererseits auch wider, dass die Leistungsausgaben in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung deutlich stärker angestiegen sind als erwartet“, sagte Dominik Kruchen, Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats.
Die Ausgaben der TK für die medizinische Versorgung stiegen im Jahr 2019 laut dem Bericht auf insgesamt 28,3 Milliarden Euro und damit um 6,4 Prozent je Versicherten. 2018 hatte der Anstieg 3,5 Prozent betragen.
Die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen sorgen wie in den Vorjahren für die meisten Ausgaben. 2019 ergibt sich eine Summe von insgesamt 8,4 Milliarden Euro. Es folgen Arztbehandlungen (5,6 Milliarden Euro) und Ausgaben für Arzneimittel (4,9 Milliarden Euro).
Die Leistungsausgaben der TK-Pflegeversicherung stiegen im Jahr 2019 auf 2,4 Milliarden Euro. Die größten Posten waren dabei die Ausgaben für Pflegegeld (799 Millionen Euro) und für stationäre Leistungen (608 Millionen Euro). 4,1 Milliarden Euro gingen an den Ausgleichsfonds der sozialen Pflegeversicherung.
Die TK ist im Geschäftsjahr 2019 mit Blick auf die Mitglieder- und Versichertenzahlen weiter gewachsen. Mehr als 10,5 Millionen Menschen waren zum Stichtag 1. Januar 2020 bei der TK versichert, das ist ein Plus von 2,4 Prozent. Die Mitgliederzahl ist um 2,9 Prozent auf mehr als acht Millionen gestiegen.
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