Teilchenbeschleuniger an der Universität Mainz installiert
Mainz – Die Universitätsmedizin der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität (JGU) kann zukünftig von einem Teilchenbeschleuniger (Zyklotron) profitieren, der am Institut für Kernchemie der JGU installiert wurde. Er soll vor allem in der Grundlagenforschung der radiopharmazeutischen Chemie zum Einsatz kommen. Außerdem ist vorgesehen, kurzlebige Isotope für die medizinische Diagnostik mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) herzustellen.
Das 50 Tonnen schwere Gerät ist in der Lage, die beiden radioaktiven Elemente Fluor-18 und Kohlenstoff-11 herzustellen, die für die PET benötigt werden. Sie haben lediglich Halbwertzeiten von zwei Stunden beziehungsweise zwanzig Minuten und müssen deshalb nahe am Verwendungsort hergestellt werden.
„Das Zyklotron wird die hier vorhandene Infrastruktur weiter stärken und einen Engpass bei der Herstellung von radioaktiven Nukliden beseitigen. Es wird die Entwicklung neuer Radiopharmaka, ihre präklinische Beurteilung und in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin die potenzielle Anwendungen am Menschen deutlich erleichtern“, erläuterte Frank Rösch vom Institut für Kernchemie.
Die Kosten für das Gerät werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz übernommen und belaufen sich auf rund eine Million Euro. Ab dem Frühjahr 2016 soll das Zyklotron in Betrieb gehen.
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