Ausland

Tests mit Hydroxychloroquin gegen COVID-19 dürfen weiter gehen

  • Donnerstag, 4. Juni 2020
/Stock Footage, Inc., stock.adobe.com
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Genf – Mehrere ausgesetzte Tests mit dem Malariamedikament Hydroxychloroquin bei COVID-19-Erkrankten können wieder aufgenommen werden. Experten hätten sämtliche Daten erneut überprüft und seien zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen eine Fortsetzung der Tests spreche, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, gestern in Genf.

Das Mittel war Bestandteil einer von der WHO koordinierten Forschungsreihe mit mehr als 3.500 Patienten in 35 Ländern. Dabei wird untersucht, ob verschiedene schon vorhan­dene Medikamente etwa gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen COVID-19 haben.

Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift The Lancet, dass Hydroxychloroquin womöglich die Todesrate erhöhen könnte, waren die Versuche Ende Mai vorübergehend ausgesetzt worden.

Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, die nach Urteil der Experten nicht mehr nötig sei, sagte Tedros. Soumya Swaminathan, Chefwissenschaftlerin der WHO, betonte aber: „Es gibt bislang keine Beweise, dass irgendein Medikament die Mortalität reduziert.“

Unter anderem hatte ein Artikel im Fachjournal Nature sich Ende Mai kritisch über die Studie in The Lancet geäußert und dazu, dass daraufhin viele Studien zu Hydroxy­chloro­quin ausgesetzt worden waren.

US-Präsident Donald Trump hatte Hydroxychloroquin wiederholt als Wundermittel ge­prie­sen. Zuletzt sorgte er für Aufregung mit der Aussage, er nehme das Medikament pro­phylaktisch ein, um sich vor dem Virus zu schützen.

dpa

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