Thüringen: Neues Konzept soll drohenden Ärztemangel bekämpfen
Erfurt/Weimar/Jena – Die AOK Plus, die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT), die Landesärztekammer Thüringen (LÄKT) und die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen (LKGT) wollen gemeinsam gegen den drohenden Mangel insbesondere an Fachärzten vorgehen. Dazu haben sie ein Konzept entwickelt, dass Lösungsansätze der ambulanten und der stationären Versorgung vereint und vernetzt. Ziel ist es, die Weiterbildung von Ärzten im Freistaat zu fördern und zusätzliche Ärzte in besonders dringend benötigten Facharztgruppen für Thüringen auszubilden.
Dafür sollen zusätzliche Stellen für angehende Fachärzte eingerichtet werden, um den wachsenden Bedarf in Thüringen frühzeitig durch eigene Ausbildung und damit Bindung an Thüringen zu decken. Ein solches Engagement sei sinnvoll, da 25 Prozent der niedergelassenen Thüringer Augenärzte und 26 Prozent der vertragsärztlich tätigen Kinderärzte 60 Jahre und älter sind, erklärten die Initiatoren.
Hier sei in den letzten Jahren dringender Handlungsbedarf entstanden. Deshalb schlagen die Initiatoren ein Programm zur Ausbildung zusätzlicher Ärzte für Thüringen vor. Dieses umfasst unter anderem zusätzliche Weiterbildungsstellen an Thüringer Kliniken, optimierte Weiterbildungsabläufe, Weiterbildungsverbünde zur persönlichen Betreuung und einen zusätzlichen finanziellen Anreiz durch das „Thüringen-Stipendium“.
Damit dieses Konzept auf breite Füße gestellt und zügig umgesetzt werden kann, haben die Initiatoren zudem das Land Thüringen aufgefordert, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Es sei unabdingbar, dass auch das Land Thüringen seinen Beitrag zur Umsetzung des Konzeptes und damit zur dauerhaften Sicherung der ärztlichen Versorgung leistet, so die Institutionen.
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