Thüringer Landtag drängt geschlossen auf mehr Forschung zu Long-COVID

Erfurt – Zahlreiche Menschen leiden an chronischer Erschöpfung, Atembeschwerden oder Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Erkrankung. Der Thüringer Landtag drängt deshalb darauf, die als Long-COVID bezeichneten Langzeitfolgen einer Coronainfektion schnell zu erforschen und eine gute Behandlung der Betroffenen zu sichern. Dem Antrag der FDP-Fraktion schlossen sich heute die CDU-Fraktion sowie die Minderheitskoalition von Linke, SPD und Grünen an. Bei der Abstimmung votierte dann auch die AfD-Fraktion dafür.
Ein so breites, fraktionsübergreifendes Agieren gibt es nur sehr selten im Thüringer Parlament. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Robert-Martin Montag. Der Landtag habe damit ein Signal für Forschung und Patienten in Thüringen gesetzt.
Es gehe darum, die Erforschung von Long-COVID zu beschleunigen und geeignete Therapien zu entwickeln. Ausgehend vom Universitätsklinikum Jena müsse diese Forschung gebündelt werden – „ganz Mitteldeutschland sollte einbezogen werden“, sagte Montag. Die Landesregierung wurde aufgefordert, entsprechende Schritte einzuleiten.
„Wir wissen noch zu wenig. Wir brauchen mehr Forschung, mehr Daten“, erklärte der CDU-Abgeordnete Christoph Zippel. Das Ausmaß von Long-COVID sei derzeit noch nicht absehbar. Die Grünen-Abgeordnete Babette Pfefferlein brachte Post-COVID-Ambulanzen und Selbsthilfegruppen ins Gespräch.
Nach Zahlen des Gesundheitsministerium haben sich allein in Thüringen seit März 2020 mindestens rund 128.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
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