TK: Online-Terminvergabe könnte Terminservicestellen entlasten
Frankfurt am Main – Die Terminservicestellen sollten schnellstmöglich ins Netz gehen. Das hat die Techniker Krankenkasse (TK) Hessen gefordert. Sie bezeichnete eine rein telefonische Terminvermittlung als nicht mehr zeitgemäß und forderte die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) auf, zeitnah eine Online-Terminvergabe anzubieten. „Die technischen Voraussetzungen dafür sind bereits seit Wochen gegeben“, so die Kasse.
Dennoch bleibt für die KVH das Telefon auch weiterhin Mittel der Wahl. Und zwar nicht nur, weil die geringe Nachfrage eine Doppelstruktur aus Telefon- und Online-Terminvergabe nicht rechtfertigt. „Erfahrungsgemäß ist der Beratungsbedarf bei den Anrufern auch recht groß“, erklärte KVH-Sprecherin Petra Bendrich auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblatts.
So wüssten beispielsweise viele Patienten nicht, dass sie für die Nutzung der Terminservicestelle in der Regel eine Überweisung benötigen, mancher gehe zudem davon aus, die KV könne einen Wunschtermin beim Wunscharzt vermitteln. „Hier ist Aufklärung gefragt, die eine Online-Plattform so nicht leisten kann“, sagte Bendrich.
Laut einer TK-Analyse möchte jeder zweite Deutsche mit seiner Haus- oder Facharztpraxis gerne digital in Kontakt treten – vor allem um Termine online zu buchen. „Könnten die Versicherten eigenständig im Internet ihre Arzttermine vereinbaren, würde das die KV zudem enorm entlasten", erklärte Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung. Gerade die KV in Hessen habe in den vergangenen Wochen mehrfach in den Medien darüber geklagt, wie viele Mitarbeiterkapazitäten und finanzielle Mittel die Terminservicestelle in Anspruch nehme.
Die TK bietet Versicherten bereits seit 2011 die Möglichkeit an, Arzttermine online zu buchen. Bundesweit beteiligen sich derzeit 3.500 Arztpraxen an diesem Service. Eine erste Auswertung des TK-Tools hat gezeigt, dass nicht nur die Patienten selbst, sondern auch die teilnehmenden Praxen profitieren: Laut Kasse bestätigten zwei Drittel der Ärzte, dass die Online-Buchung eine Arbeitsentlastung für die Praxismitarbeiter sei. 80 Prozent der Ärzte würden diese Möglichkeit zur Terminvereinbarung auch ihren Kollegen empfehlen.
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