Medizin

Tödliche Herzrhythmus­störungen unter Ultraschall­kontrastmittel SonoVue

  • Donnerstag, 18. Dezember 2014

Amsterdam – Das Ultraschallkontrastmittel SonoVue kann bei Patienten mit kardio­vaskulärer Instabilität schwere Herzrhythmusstörungen auslösen. Gefährdet sind laut einem Rote-Hand-Brief des Herstellers Patienten, denen im Rahmen einer Belastungs­echokardiographie Dobutamin verabreicht wurde.

Die Belastungsechokardiographie ist ein Stresstest für die Koronarien. Den Patienten wird das synthetische Katecholamin Dobutamin infundiert, das über seine positiv-chronotrope und positiv-inotrope Wirkung den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels erhöht und damit Schwachstellen der Herzdurchblutung aufzeigt. Die Patienten erhalten zur besseren Darstellung der Durchblutung das Kontrastmittel SonoVue aus Schwefel­hexafluorid.

Bei dieser rein diagnostischen Standarduntersuchung ist es bei Patienten mit instabiler kardiovaskulärer Erkrankung zu kardialen Zwischenfällen (zum Beispiel ventrikuläre Arrhythmie, Herzstillstand und schwere Bradykardie) gekommen, die in einigen Fällen tödlich endeten.

Es bestanden bereits vorher Kontraindikationen gegen den gemeinsamen Einsatz von SonoVue mit Dobutamin bei Patienten mit frischem akutem Koronarsyndrom oder klinisch instabiler ischämischer Herzerkrankung. Sie wurden jetzt durch eine ausdrückliche Warnung ersetzt, um weitere Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden.

Auch ohne Dobutamin sollte SonoVue bei Patienten mit kardiovaskulärer Instabilität „nur mit äußerster Vorsicht und nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung verabreicht werden“, rät der Hersteller. Während und nach der Verabreichung sollten die Vitalpa­rameter engmaschig überwacht werden, da bei diesen Patienten allergieähnliche und/oder gefäßerweiternde Reaktionen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können.

rme

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