Überlastung in Kliniken: Kleeblatt-Konferenz aktiviert

Berlin – Damit COVID-19-Patienten trotz sich abzeichnender Engpässe in einigen Regionen weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden können, hat das strategische Steuerungsgremium von Bund und Ländern die Kleeblatt-Konferenz aktiviert.
Die Entscheidung sei gestern Abend getroffen worden, teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, heute auf Anfrage mit.
Zweck dieser Konferenz, die sich täglich oder im Zwei-Tages-Rhythmus austauscht, ist es, eine bundesweite Verlegung von Patienten zu organisieren. Dabei geht es darum, freie Plätze und geeignete Transportmittel zu finden. „Wir müssen davon ausgehen, dass es zu Verlegungen über ein Kleeblatt hinaus kommen wird“, sagte Schröder.
Unter dem Eindruck der ersten Coronawelle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblattkonzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen.
Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen – West, Nord, Ost, Süd, Südwest – verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert-Koch-Instituts berät dabei.
Aktuell gibt es etwa im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten. Thüringen bildet mit Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin ein „Kleeblatt“. Mit Sachsen und Thüringen gehören damit gleich zwei Bundesländer mit hohen Coronafallzahlen zum Kleeblatt-Ost. Der aktuell ebenfalls stark von Corona betroffene Freistaat Bayern bildet alleine das Kleeblatt-Süd.
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