Vermischtes

Übernahmen treiben Stada an

  • Donnerstag, 26. August 2021

Bad Vilbel – Übernahmen haben dem Pharmakonzern Stada in einem schwächelndem Arzneimittelmarkt geholfen. Während das Geschäft in Russland nach Zukäufen besser lief als erwartet, litt das Unterneh­men in Deutschland im ersten Halbjahr unter den Folgen der Coronapandemie.

Da viele Menschen Abstands- und Hygieneregeln einhielten, fiel die Erkältungs- und Grippesaison sehr glimpflich aus. Das belastete Stada beim Verkauf rezeptfreier Medikamente. Zudem hielten sich viele Leute aus Sorge vor Ansteckungen bei Arztbesuchen zurück.

Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz von Stada um drei Prozent auf 1,51 Milliarden Euro, wie der Grippostadhersteller heute in Bad Vilbel mitteilte. Der Gewinn stieg gemessen am Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf gut 111 Millionen Euro. Grund für das starke Plus seien weniger Sondereffekte wie Rückstellungen.

Stada habe seine Widerstandsfähigkeit in einem schrumpfenden Markt für rezeptfreie Arzneien bewie­sen, sagte Vorstandschef Peter Goldschmidt. Der Konzern sei nun Nummer vier in Europa bei verschrei­bungspflichtigen Nachahmerarzneien sowie bei rezeptfreien Medikamenten. Bei Spezial­pharma­zeutika habe man ebenfalls zugelegt.

Stada mit weltweit knapp 13.000 Beschäftigten setze weiter auf Partnerschaften mit Pharmakonzernen, Lizenzierungen von Arzneimitteln sowie Übernahmen, sagte Goldschmidt. „Für Zukäufe haben wir etwa den US-Markt im Blick“. Für den Rest des Jahres zeigte er sich verhalten: „Die Impfkampagnen verspre­chen Besserung, eine zügige Erholung lässt aber auf sich warten.“

Mit den Finanzinvestoren Bain und Cinven im Rücken, die Stada 2017 übernommen hatten, hat der Konzern viel Geld für Zukäufe ausgegeben.

So erwarb Stada 2020 ein Arzneiportfolio vom japanischen Konzern Takeda in Osteuropa für rund 600 Millionen, den Arzneihersteller Walmark in Tschechien, ein Medikamentenportfolio des britischen Pharmakonzerns GSK sowie Rechte für eine Therapie gegen fortgeschrittenes Parkinson.

Mit den Zukäufen stieg die Verschuldung auf rund 2,6 Milliarden Euro. Kürzlich gab der Konzern zudem die Übernahme von mehreren Arzneimarken und eine Vertriebsvereinbarung mit dem französischen Arzneikonzern Sanofi bekannt.

dpa

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