Vermischtes

Stada erwartet Einbußen im Russland-Geschäft

  • Dienstag, 22. März 2022
/picture alliance, Frank Rumpenhorst
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Bad Vilbel – Der Arzneimittelhersteller Stada erwartet wegen des Ukraine-Kriegs Einbußen in seinem wichtigen Russland-Geschäft, zeigt sich aber nach einem starken Geschäftsjahr zuversichtlich. Er mache sich derzeit keine Sorgen um die Arzneinachfrage in Russland, sagte Vorstandschef Peter Goldschmidt.

Es sei vielmehr eine Herausforderung, die Lieferkette und die Produktion sicherzustellen. „Entscheidend ist aus wirtschaftlicher Sicht vor allem die Entwicklung des Rubels“, sagte Goldschmidt. Da Stada in Euro bilanziert, würde ein weiter schwacher Kurs der russischen Währung den Grippostad-Hersteller treffen.

Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Stada und trägt rund 14 Prozent zum Umsatz bei. Der Kon­zern beschäftigt dort 2.100 Menschen, etwa ein Sechstel der weltweiten Belegschaft, und ist einer der größten Anbieter vor Ort. „Einbußen in Russland können wir mittelfristig mit Wachstum in anderen Län­dern kompensieren“, sagte Goldschmidt. Stada will an seinem Russland-Geschäft festhalten.

Auch der Krieg in der Ukraine, wo Stada rund 440 Beschäftigte hat, treibt Goldschmidt um. In Kiew hat der Konzern eine Fabrik nahe dem Militärflughafen. Sie stehe noch, aber Raketen seien in der Nähe ein­geschlagen, sagte er. Die Beschäftigten seien wohlauf.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von Stada um 8 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro, wie der Konzern heute mitteilte. In Europa hätten zahlreiche Länder, darunter Frankreich und Spanien, zweistellige Zu­wächse verzeichnet. Der Gewinn wuchs um knapp 45 Prozent auf 264 Millionen Euro. Negative Sonder­effekte, die 2020 das Ergebnis belastet hatten, entfielen.

Stada gelang es 2021 auch, die geringe Nachfrage nach Erkältungsmitteln in der Pandemie auszu­glei­chen – etwa mit Zukäufen und starken Verkäufen von Nahrungsergänzungsmitteln. In Zeiten der Masken­pflicht verlief die Erkältungs- und Grippesaison vielerorts glimpflich.

Stada ist nach eigenen Angaben viertgrößter Anbieter bei rezeptfreien Arzneimitteln und Nachahmerme­di­ka­menten in Europa. Zudem setzt der Konzern verstärkt auf Spezialpharmazeutika wie Parkinsonthe­ra­pien.

Mit den Finanzinvestoren Bain und Cinven im Rücken, die Stada 2017 übernommen hatten, hat das Un­ternehmen viel Geld für Zukäufe ausgegeben und dabei eine relativ hohe Verschuldung in Kauf genom­men.

dpa

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