Ukrainische Kriegsflüchtlinge: Ersatzkassen und Hochschulmedizin wollen unterstützen

Berlin – Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat Ländern und Kommunen die Unterstützung bei der Gesundheitsversorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge angeboten und schnelle sowie unbürokratische Lösungen zugesagt. Zuständige Leistungsträger seien zunächst Kommunen bzw. deren Sozialämter. Kassen könnten allerdings auch früher als nach Ablauf der vorgeschriebenen gesetzlichen Wartezeit von 18 Monaten in die Betreuung einsteigen.
„Es muss uns allen gemeinsam darum gehen, die durch Krieg, Flucht und Vertreibung schwer gezeichneten Menschen aus der Ukraine schnell und gut medizinisch zu versorgen“, sagte vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. Das Leid, das die geflüchteten Menschen erfahren, sei unermesslich. Viele seien traumatisiert und gesundheitlich belastet und müssten medizinisch und pflegerisch entsprechend versorgt werden, so Elsner.
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der Medizinische Fakultätentag (MFT) haben ebenfalls ihre Hilfe bei der Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge zugesagt. Universitätsklinika und Medizinische Fakultäten stünden für die Unterstützung von Patienten sowie Studierenden bereit.
„Als öffentliche Krankenhäuser der Maximalversorgung stehen Universitätsklinika in einer besonderen Verantwortung“, sagte Jens Scholz, 1. Vorsitzender des VUD. Insbesondere für Schwerkranke wie Kinder mit Krebserkrankungen, deren Therapien in der Ukraine aufgrund des Krieges nicht fortgesetzt werden können, stünden die deutschen Universitätsklinika mit ihrer Expertise bereit.
„Auch einer Verlegung schwerstkranker Patienten, wie wir sie während der COVID-Pandemie erfolgreich innerhalb und außerhalb Deutschlands durchgeführt haben, stehen wir offen gegenüber“, betonte Scholz.
Darüber hinaus führen die Medizinischen Fakultäten mit den Ländern Gesprächen, inwiefern geflüchtete Studierende ihr Studium der Medizin und Zahnmedizin in Deutschland fortsetzen können. „Zudem gilt unsere Solidarität allen russischen Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die den Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilen und sich klar von dem russischen Aggressor distanzieren“, sagte MFT-Präsident Matthias Frosch.
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