Umstieg auf Online-Lehre didaktisch priorisieren

Berlin – Die Präsenzlehre im Medizinstudium steht wegen der Pandemie abermals zur Disposition. Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) appelliert jetzt, beim Umstieg auf Onlineformate nach didaktischen Gesichtspunkten zu priorisieren.
„Praktische Fähigkeiten, wie die körperliche Untersuchung, aber auch lebensrettende Sofortmaßnahmen lassen sich nicht adäquat digital erlernen”, erklärte Katharina Freitag, Bundeskoordinatorin für Medizinische Ausbildung der bvmd.
Sollte die Versorgungssituation in den Universitätsklinika es nicht mehr zulassen, den klinisch-praktischen Unterricht in vollem Umfang zu gewährleisten, sollten die Veranstaltungen anhand didaktischer Gesichtspunkte priorisiert werden.
„Die Studierenden profitieren bereits vom Üben aneinander in Präsenz und an Simulatoren. Gerade am Studienende kommt man aber um den Unterricht am Krankenbett nur mit erheblichen Einbußen bei der Ausbildung herum“, so Freitag.
Gleichzeitig appelliert die bvmd an die Verantwortlichen, kulante Lösungen für Studierende in besonderen Situationen zu finden. „Besonders Fehlzeiten aufgrund einer Quarantäne dürfen nicht zu Verzögerungen im Studium führen”, betonte Mareike Krause, ebenfalls Bundeskoordinatorin für Medizinische Ausbildung der bvmd.
Dies gelte besonder für das Praktische Jahr (PJ). Fehlzeiten aufgrund von Isolations- und Quarantänemaßnahmen sollten nicht auf das Fehltagekontingent von 30 Tagen angerechnet werden, um den Studienabschluss nicht zu verzögern, fordert die bvmd.
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