UN besorgt über Zwangssterilisationen in Südafrika
Pretoria – Die Vereinten Nationen (UN) haben „mit Sorge“ auf Vorwürfe von Zwangssterilisationen in südafrikanischen Kliniken reagiert. Der Bericht der staatlichen Gleichstellungskommission beschreibe „schreckliche Diskriminierung, Misshandlung und Menschenrechtsverletzungen von mindestens 48 Frauen aufgrund ihrer HIV-Infektion, ihrer Ethnie und ihres Geschlechts“, teilte das UN-Informationszentrum in Pretoria mit.
Die staatliche Kommission für Geschlechtergleichheit hatte zu Wochenbeginn Vorwürfe gegen 15 öffentliche Krankenhäuser in den Provinzen Gauteng und KwaZulu-Natal erhoben.
Dutzende HIV-positive Mütter sollen dort zu Sterilisationen „gezwungen“ oder „genötigt“ worden sein. Einigen habe man die Einwilligung zu dem Eingriff unmittelbar nach der Geburt abgerungen oder inmitten „extremer Geburtswehen“.
Laut UN verletzen Zwangssterilisationen „Menschenrechte und medizinische Ethik“ und sind damit mit Folter zu vergleichen. Das UN-Büro in Pretoria begrüßte die Tatsache, dass das südafrikanische Gesundheitsministerium Ermittlungen aufgenommen habe.
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