Ausland

Mexiko will Informationen über medizinische Behandlung von Migranten in den USA

  • Dienstag, 29. September 2020
/picture alliance, Matt York
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Mexiko-Stadt – Nach Berichten über Zwangssterilisationen in einem US-Auffangzentrum für Migranten hat die mexikanische Regierung mehr Informationen über die medizinische Behand­lungen in der Einrichtung angefordert.

Das Außenministerium in Mexiko-Stadt teilte gestern mit, es habe eine Note an die US-Re­gierung gesendet, in der es um Informationen über die Behandlung mexikanischer Migran­ten im Auffangzentrum in Irwin County im Bundesstaat Georgia gebeten habe.

Nach Angaben von Menschenrechtlern waren in dem Auffangzentrum in Irwin County sechs Frauen gegen ihren Willen sterilisiert worden. Insgesamt sollen in der von einer Privatfirma betriebenen Einrichtung gynäkologische Behandlungen an 17 Frauen vorge­nommen wor­den sein, ohne dass diese den Eingriffen zugestimmt hätten.

Das mexikanische Außenministerium teilte mit, Diplomaten hätten 18 Frauen befragt, die in dem Zentrum festgehalten worden waren. Keine von ihnen habe angegeben, eine Hys­terektomie, eine Entfernung der Gebärmutter, durchlaufen zu haben.

Sieben der befragten Frauen seien von dem Arzt behandelt worden, der die Sterilisatio­nen vorgenommen haben soll, fügte das Ministerium hinzu. Eine Frau sei einem gynäko­logischen Eingriff unterzogen worden, obwohl sie diesem laut ihrer Krankenakte nicht zugestimmt habe.

Als Reaktion auf die Berichte über Zwangssterilisationen hatte die mexikanische Regie­rung vergangene Woche angekündigt, eine Untersuchung einzuleiten. Hysterektomien ohne Zustimmung der Patientin seien „inakzeptabel“, betonte die Regierung.

afp

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