Mexiko will Informationen über medizinische Behandlung von Migranten in den USA

Mexiko-Stadt – Nach Berichten über Zwangssterilisationen in einem US-Auffangzentrum für Migranten hat die mexikanische Regierung mehr Informationen über die medizinische Behandlungen in der Einrichtung angefordert.
Das Außenministerium in Mexiko-Stadt teilte gestern mit, es habe eine Note an die US-Regierung gesendet, in der es um Informationen über die Behandlung mexikanischer Migranten im Auffangzentrum in Irwin County im Bundesstaat Georgia gebeten habe.
Nach Angaben von Menschenrechtlern waren in dem Auffangzentrum in Irwin County sechs Frauen gegen ihren Willen sterilisiert worden. Insgesamt sollen in der von einer Privatfirma betriebenen Einrichtung gynäkologische Behandlungen an 17 Frauen vorgenommen worden sein, ohne dass diese den Eingriffen zugestimmt hätten.
Das mexikanische Außenministerium teilte mit, Diplomaten hätten 18 Frauen befragt, die in dem Zentrum festgehalten worden waren. Keine von ihnen habe angegeben, eine Hysterektomie, eine Entfernung der Gebärmutter, durchlaufen zu haben.
Sieben der befragten Frauen seien von dem Arzt behandelt worden, der die Sterilisationen vorgenommen haben soll, fügte das Ministerium hinzu. Eine Frau sei einem gynäkologischen Eingriff unterzogen worden, obwohl sie diesem laut ihrer Krankenakte nicht zugestimmt habe.
Als Reaktion auf die Berichte über Zwangssterilisationen hatte die mexikanische Regierung vergangene Woche angekündigt, eine Untersuchung einzuleiten. Hysterektomien ohne Zustimmung der Patientin seien „inakzeptabel“, betonte die Regierung.
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