Ausland

UN bezahlen Stromkosten für Krankenhäuser in Gaza

  • Donnerstag, 27. April 2017

Gaza/Ramallah – Die Energiekrise im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Um die Gesund­­heitsversorgung zu gewährleisten, zahlen die Vereinten Nationen (UN) rund 460.000 Euro an Krankenhäuser. Damit soll Treibstoff für Stromgeneratoren gekauft werden, wie die UN heute mitteilten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza drohe sonst in­ner­halb von drei Tagen in sieben der 13 Krankenhäuser der Strom auszugehen, schrieben die UN.

Im Gazastreifen herrscht seit Jahren Energieknappheit. Vor zehn Tagen war das einzige Kraftwerk in dem Küstenstreifen wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Bereits zuvor erhielten die rund zwei Millionen Einwohner nur rund sechs Stunden Strom pro Tag. Hintergrund der neuen Krise ist ein Streit zwischen der Palästinensischen Autono­miebehörde in Ramallah und der im Gazastreifen herrschenden Hamas über unbezahlte Rechnungen. Die radikalislamische Hamas hatte 2007 die Macht in dem Palästinenser­gebiet an sich gerissen.

Nach Angaben von Israel hat die Palästinensische Autonomiebehörde nun mitgeteilt, die Stromrechnungen für den Gazastreifen an Israel ab sofort nicht weiter zu bezahlen. Die Autonomiebehörde bestätigte dies nicht.

Das Kraftwerk lieferte bisher rund 40 Prozent des Stroms. Der Rest kommt über Stromlei­tungen aus Israel und Ägypten. Israel hat vor rund zehn Jahren eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung