UN bezahlen Stromkosten für Krankenhäuser in Gaza
Gaza/Ramallah – Die Energiekrise im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Um die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, zahlen die Vereinten Nationen (UN) rund 460.000 Euro an Krankenhäuser. Damit soll Treibstoff für Stromgeneratoren gekauft werden, wie die UN heute mitteilten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza drohe sonst innerhalb von drei Tagen in sieben der 13 Krankenhäuser der Strom auszugehen, schrieben die UN.
Im Gazastreifen herrscht seit Jahren Energieknappheit. Vor zehn Tagen war das einzige Kraftwerk in dem Küstenstreifen wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Bereits zuvor erhielten die rund zwei Millionen Einwohner nur rund sechs Stunden Strom pro Tag. Hintergrund der neuen Krise ist ein Streit zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah und der im Gazastreifen herrschenden Hamas über unbezahlte Rechnungen. Die radikalislamische Hamas hatte 2007 die Macht in dem Palästinensergebiet an sich gerissen.
Nach Angaben von Israel hat die Palästinensische Autonomiebehörde nun mitgeteilt, die Stromrechnungen für den Gazastreifen an Israel ab sofort nicht weiter zu bezahlen. Die Autonomiebehörde bestätigte dies nicht.
Das Kraftwerk lieferte bisher rund 40 Prozent des Stroms. Der Rest kommt über Stromleitungen aus Israel und Ägypten. Israel hat vor rund zehn Jahren eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.
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