Palästinenserbehörde reduziert Hilfen für Kranke in Gaza

Jerusalem – Die Palästinenserbehörde hat die Finanzhilfen für kranke Bewohner des Gazastreifens deutlich reduziert. Wie die Weltgesundheitsbehörde heute mitteilte, sank die Zahl der bezuschussten Behandlungen außerhalb des Gazastreifens im Juni um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Demnach wurden nur 477 Behandlungen finanziell unterstützt, im Juni 2016 waren es noch 1.883.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte am Wochenende erklärt, seine Behörde werde die finanzielle Unterstützung für den Gazastreifen schrittweise zurückfahren, bis die dort regierende Hamas zur Versöhnung bereit sei. Die radikalislamische Gruppierung ist seit den Wahlen 2007 in dem Küstenstreifen an der Macht. Das Gesundheitsministerium in Gaza warf der Palästinenserbehörde „Strafmaßnahmen“ vor. Ein Vertreter forderte internationalen Druck auf Abbas, um diese Politik zu beenden.
Bewohner des Gazastreifens müssen vor medizinischen Behandlungen außerhalb des Gebiets eine Erlaubnis bei der Palästinenserbehörde sowie von Israel beantragen. Durch die Regierung in Ramallah können sie zudem finanzielle Unterstützung erhalten. Der Gazastreifen ist durch Armut und Arbeitslosigkeit geprägt. Israel hatte das Küstengebiet 2006 nach der Entführung eines Soldaten abgeriegelt.
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