UN: In Afghanistan droht humanitäre Katastrophe

Genf – Die Lage der Menschen in Afghanistan wird nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) immer verzweifelter. „Wir stehen kurz vor einer humanitären Katastrophe“, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR heute in Genf.
Vor allem Frauen und Kinder würden vor den vorrückenden Taliban flüchten. Inzwischen sei die Lebensmittelversorgung von etwa einem Drittel der Bevölkerung nicht mehr sichergestellt, erklärte ein Sprecher des UN-Welternährungsprogramms (WFP).
Allein zwei Millionen Kinder seien auf Hilfe angewiesen. „Wir fürchten, dass das Schlimmste noch bevorsteht.“ Die Lage werde immer unübersichtlicher. Jedenfalls stehe angesichts der Eskalation viel zu wenig Geld zur Verfügung, um wirklich helfen zu können. Bis Jahresende würden 200 Millionen Dollar gebraucht.
Nach der US-Ankündigung zum Abzug aus Afghanistan hatten auch die übrigen Alliierten wie Deutschland entschieden, den Einsatz zu beenden. Seitdem haben die militant-islamistischen Taliban in raschem Tempo weite Teile des Landes erobert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: