UN: Schutzimpfungen für Tausende Kinder in Syriens Grenzgebiet

New York/Damaskus – Tausende Kinder in Rukban an Syriens Grenze zu Jordanien haben laut UN-Angaben Schutzimpfungen erhalten. Der größte Hilfskonvoi seit Beginn der Syrienkrise 2011 sei mit Impfstoffen, Nahrungsmitteln und Schulmaterial in die entlegene Region gefahren, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag mitteilte. Insgesamt hätten rund 40.000 Menschen in dem Nothilfecamp von der Hilfe profitiert.
„Kinder in entlegenen Gebieten wie Rukban kämpfen jeden Tag um ihr Überleben“, sagte Unicef-Generaldirektorin Henrietta Fore. Die medizinische Versorgung in der Region sei extrem begrenzt, in Rukban gebe es keine zertifizierten Ärzte und wenige schlecht ausgestattete Krankenhäuser. Seit Dezember seien mindestens acht Neugeborene aufgrund mangelnder medizinischer Ausstattung im Camp gestorben. Regelmäßige Unterstützung sei vor allem für Heranwachsende überlebensnotwendig.
Die Unicef-Vertreterin in Syrien, Fran Equiza, rief deshalb zu einer dauerhaften Unterstützung für die Bewohner des Nothilfecamps in Rukban auf. „UN-Hilfslieferungen können nur eine temporäre Lösung sein.“ Die Kinder brauchten langfristige Perspektiven, bevor es für sie zu spät sei.
Neben der mangelnden medizinischen Versorgung beklagte das Hilfswerk fehlenden Unterricht für rund 3.000 Kinder im Schulalter. Überfüllte Klassenräume und teure Schulgebühren erschwerten die Bildungsmöglichkeiten. Zudem klagten Eltern und Kinder in dem Nothilfecamp laut UN-Angaben über Probleme wie Kinderarbeit, Zwangsverheiratung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
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