Syrien, Jemen, Kongo: Unicef braucht Milliarden für Kinder

Genf – Weltweit sind Millionen Kinder und Jugendliche von Krieg, Konflikten, Gewalt und Naturkatastrophen betroffen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef will in diesem Jahr 41 Millionen schützen, medizinisch versorgen und verpflegen und ihnen die Chance geben, auch in Krisenzeiten zur Schule gehen zu können. Dafür seien 3,9 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) nötig, berichtete Unicef heute in Genf.
Fast ein Drittel des Geldes ist für syrische Kinder im In- und Ausland vorgesehen. Hohen Bedarf sieht Unicef auch im arabischen Kriegsland Jemen und im von Konflikten geschüttelten Kongo.
„Heute leiden Millionen Kinder unter schrecklicher Gewalt und Not“, teilte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore mit. „Diese Kinder sind häufig stark traumatisiert. (...) Wenn Kinder keine sicheren Orte zum Spielen haben, wenn sie nicht mit ihren Familien vereint werden und keine psychosoziale Unterstützung erhalten, werden ihre unsichtbaren Wunden nie heilen können.“
Gerade in Krisenzeiten, auf der Flucht und in Flüchtlingslagern seien Minderjährige besonders in Gefahr, missbraucht, vernachlässigt oder ausgebeutet zu werden, erklärte Unicef.
Das Kinderhilfswerk sieht 13,6 Millionen syrische Minderjährige im In- und Ausland als bedürftig an, zudem 11,3 Millionen Minderjährige im Jemen und 5,6 Millionen im Kongo. Durch die Flucht von mehr als zwei Millionen Menschen aus Venezuela seien in der Region fast 1,2 Millionen Kinder bedürftig, sowohl aus Venezuela als auch in den Gebieten, die Flüchtlinge aufgenommen haben.
In vergangenen Jahr hatte Unicef zu Spenden von 3,8 Milliarden Dollar aufgerufen und etwa Dreiviertel der Summe erhalten. Für Uganda, Angola und Madagaskar gingen weniger als 20 Prozent der benötigten Summe ein.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: