Ausland

UN-Welternährungs­programm beklagt Hungersnot in Gaza

  • Montag, 6. Mai 2024
/picture alliance, Anadolu, Doaa Albaz
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Washington – Die Leiterin des UN-Welternährungsprogramms (WFP) hat eine Hungersnot im Norden des Gazastreifens beklagt. Es herrsche dort eine „Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet“, sagte WFP-Direktorin Cindy McCain in einem Interview mit dem US-Sender NBC. Nötig sei „ein Waffenstillstand und die Möglichkeit, ungehindert Zugang zu haben“ zum Gazastreifen, um dort humanitäre Hilfe zu leisten.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach fast sieben Monaten Krieg katastrophal. Israel macht Hilfsorganisationen für die mangelnde Versorgung der Bevölkerung in dem Küstengebiet verantwortlich. Diese wiederum sehen die israeli­schen Kontrollen als Grund für die schleppende Verteilung von Hilfsgütern an.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am vergangenen Freitag erklärt, dass sich die Lebensmittelversorgung im Gazastreifen leicht verbessert habe. Es gebe „mehr Grundnahrungsmittel, mehr Weizen, aber auch eine größere Bandbreite an Lebensmitteln auf den Märkten“. Die lokale Produktion sei aber komplett eingebrochen und das Risiko einer Hungersnot bestehe weiterhin, betonte die WHO.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Überfall der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Die islamistischen Kämpfer hatten damals israelische Ortschaften überfallen und nach israelischen Angaben etwa 1.170 Menschen getötet. Zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Israel geht seit dem Hamas-Großangriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 34.600 Menschen getötet.

afp

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