Ausland

Gesundheitssystem in Gaza in großen Teilen zerstört

  • Dienstag, 30. April 2024
/picture alliance, NurPhoto, Majdi Fathi
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Berlin – Die Gesundheitsversorgung der Menschen im Gazastreifen ist nach Angaben des Hilfswerks Ärzte ohne Grenzen (MSF) nahezu zum Erliegen gekommen. Die Organisation warnt in einem neuen Bericht vor einer großen Zahl vermeidbarer Todesfälle.

Da die Krankenhäuser mit Verwundeten überlastet seien, erhielten zum Beispiel Schwangere mit Komplikatio­nen und Menschen mit chronischen Krankheiten oft nicht die erforderliche Versorgung.

Teams von Ärzte ohne Grenzen in Rafah berichten, dass die eingeschränkte Gesundheitsversorgung und die Lebensbedingungen auch das Risiko von Krankheitsausbrüchen, Mangelernährung und psychologischen Traumata erhöhen.

„Die Lebensbedingungen in Rafah gefährden die Gesundheit“, heißt es in dem Report, der sich auf medizini­sche Daten und Aussagen von Patienten stützt. So fehle es zum Beispiel an sauberem Wasser.

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung von Gaza – einschließlich des medizinischen Personals – ist eben­falls schwer angeschlagen. Die meisten Patienten, die in den Kliniken von Ärzte ohne Grenzen ankämen, hätten Symptome, die mit Angst und Stress zusammenhingen, einschließlich psychosomatischer und depressiver Erkrankungen.

„Ohne einen sofortigen und anhaltenden Waffenstillstand und den Zugang zu sinnvoller humanitärer Hilfe werden wir weiterhin mehr Menschen sterben sehen“, sagte Sylvain Groulx, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen.

Das Hilfswerk ist derzeit an verschiedenen Orten im Gazastreifen tätig: Im Al-Aksa-Krankenhaus im mittleren Bereich des Gazastreifens, im Al-Emirati-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens, im Indonesischen Kranken­haus in Rafah sowie in drei weiteren Gesundheitseinrichtungen in Al-Schabura und Al-Mawasi.

hil

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