UNAIDS-Chefin verlangt neue Dynamik im Kampf gegen HIV und Aids

Genf – Der Kampf gegen die Coronapandemie muss auch die weltweiten Anstrengungen zum Besiegen von HIV-Infektionen und Aids beflügeln – das fordert die Chefin des UN-Programms für den Kampf gegen Aids, Winnie Byanyima.
„Die COVID-Pandemie hat den Politikern vor Augen geführt, wie verletzlich wir alle sind, wie das Wirtschaftsleben zum Stillstand gebracht werden kann, wie Menschen sterben“, sagte Byanyima der Deutschen Presse-Agentur. „Wir müssen nun auch neue Dynamik beim Kampf gegen Aids entwickeln.“
Byanyima ist Exekutivdirektorin von UNAIDS. Das UN-Programm wollte heute einen Bericht vorlegen, aus dem hervorgeht, dass weitere Anstrengungen nötig sind, um das erklärte Ziel, die HIV-Pandemie bis 2030 zu besiegen, auch zu erreichen.
„Wir haben (in der Coronapandemie) bewiesen, dass die Wissenschaft in kürzester Zeit Lösungen hervorbringen kann, und wir haben bewiesen, dass Regierungen Ressourcen aufbringen können“, sagte Bynayima. Sie sei deshalb vorsichtig optimistisch, dass dies auch zur Beendigung der HIV-Pandemie möglich sei.
Es ist 40 Jahre her, dass die US-Gesundheitsbehörde CDC erstmals über die damals mysteriöse Immunschwächekrankheit berichtete (5.6.1981).
Kommende Woche wollen die Vereinten Nationen in New York bei einem Aids-Gipfel einen neuen Spendenaufruf starten. In den vergangenen 40 Jahren sind fast 35 Millionen Menschen an Komplikationen durch Aids gestorben.
„Jedes dieser Leben zählt, so, wie die Leben zählen, die wir durch COVID verloren haben“, sagte Bynayima. Durch das Ende 2019 entdeckte Coronavirus SARS-CoV-2 starben nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher rund 3,6 Millionen Menschen.
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