Ausland

Vereinte Nationen verabschieden Erklärung zur Bekämpfung von Aids

  • Mittwoch, 9. Juni 2021
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New York – Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat nach schwierigen Verhandlungen eine politische Erklärung zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids verabschiedet.

In der nicht bindenden Übereinkunft des UN-Gremiums mit 193 Mitgliedsstaaten ist dabei das Ziel formuliert, HIV/Aids bis 2030 als Gesundheitsgefahr zu eliminieren. Für die entsprechende Resolution stimmten nach einem erfolglosen Änderungsversuch Russlands kurz vor Ende der Verhandlungen gestern 165 Staaten. Moskau empfand Teile des Textes als Eingriff in interne Angelegenheiten.

Die Erklärung enthält unter anderem Richtlinien zur Bekämpfung von Aids auf nationaler Ebene. Das 18-seitige Dokument enthält zudem noch eine ganze Reihe weitere Punkte – darunter Zwischenschritte für die Zeit vor 2030.

Bis zum Jahr 2025 soll es geschafft werden, die Zahl der jährlichen HIV-Neuinfektionen unter die Schwelle von 370.000 zu drücken, die Zahl der jährlichen Todesfälle unter 250.000. Im Jahr 2020 starben nach einer UN-Schätzung weltweit noch 690.000 Menschen an den Folgen von Aids.

Die Staaten werden in der Erklärung auch dazu aufgerufen, Maßnahmen gegen die Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen zu ergreifen. Außerdem sollen die Anstrengungen erhöht werden, um einen Impfstoff zu finden.

„Die politische Resolution bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und die Ignoranz einiger Regierungen ist erschütternd“, kommentierte Sylvia Urban, Mitglied im Vorstand des Aktionsbündnis gegen AIDS und der Deutschen Aidshilfe, den Beschluss. Zwar würden in der Deklaration die besonders stark von HIV betroffenen Gruppen erwähnt sowie die soziale Benachteiligung als Haupthindernis für die Überwindung der HIV-Epidemie benannt, es mangele aber an klaren Worten zu sexuellen Rechten und konkreten Finanzierungszusagen.

dpa

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