Unbefristeter Streik des Personals in Jerusalemer Großkliniken
Jerusalem – Die mehr als 6.000 Angestellten des Jerusalemer Medizinzentrums Hadassah sind heute in einen unbefristeten Streik getreten. In den beiden Universitätskrankenhäusern, die die private Hadassah-Stiftung auf dem Scopus-Berg und im Vorort Ein Kerem betreibt, werden nur noch Notdienste verrichtet. Die Beschäftigten wehren sich nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers gegen drastische Gehaltskürzungen. Durch Missmanagement hat das Hadassah-Medizinzentrum 1,3 Milliarden Schekel (etwa 270 Millionen Euro) Schulden angehäuft.
Weil ihnen nur das halbe Januargehalt ausgezahlt wurde, waren in der vergangenen Woche zunächst die 850 Ärzte der beiden renommierten Unikliniken in den Ausstand getreten, die zu den führenden Gesundheitseinrichtungen im Nahen Osten gehören. Am Sonntag trat landesweit das gesamte israelische Krankenhauspersonal in einen zweistündigen Solidaritätsstreik.
Heute begann der Ausstand auch des Pflegepersonals und der Verwaltungsangestellten der beiden Hadassah-Kliniken, in denen jährlich fast eine Million Patienten behandelt werden. Weil die Hadassah-Einrichtungen allen Menschen der Region offenstehen, unabhängig von Religion, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit, waren sie 2005 für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
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