Unfallchirurgen bieten ersten Fachkurs für Terrorfall an
Frankfurt/Main – Mit ihren besonderen Verletzungsmustern stellen mögliche Terroranschläge Deutschlands Krankenhäuser vor große Herausforderungen. In Zusammenarbeit mit der Bundeswehr organisierte die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) heute im Uniklinikum Frankfurt erstmals einen Kurs, in dem Unfallmediziner aus dem ganzen Bundesgebiet Grundlagen der Terror- und Katastrophenchirurgie kennenlernten. Das Format soll fortgesetzt werden.
„Die Bedrohungslage ist da“, sagte DGU-Generalsekretär Reinhard Hoffmann. Es gehe nicht um Panikmache, sondern die Vorbereitung auf den Ernstfall. Bei Verletzungen durch Bombenexplosionen oder durch großkalibrige Gewehre drohe schnelles Verbluten – solche Verletzungsarten gebe es im zivilen Krankenhaus kaum. Dabei wolle man von der Bundeswehr lernen.
Oberstarzt Benedikt Friemert vom Bundeswehrkrankenhaus in Ulm wies darauf hin, dass Verletzte bei Terroranschlägen in der Regel in der nächstbesten Klinik landeten. Eine Erstbehandlung am Unfallort mit gezielter Verteilung wie bei zivilen Unglücken sei kaum möglich. Im jeweiligen Krankenhaus müsse dann mit begrenztem Personal möglichst schnell vielen Menschen geholfen werden.
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