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Unfallversicherung verzeichnet für 2023 so wenige tödliche Arbeitsunfälle wie nie

  • Dienstag, 18. Juni 2024
/SkyLine, stock.adobe.com
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Berlin – Die Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle mit tödlichem Ausgang liegt in Deutschland auf einem Tiefstand. Im Jahr 2023 verunglückten 599 Menschen bei der Arbeit oder auf dem Weg tödlich, wie aus heute veröffentlichten Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervorgeht. Das waren 72 Menschen weniger als im Vorjahr.

Auch die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle an sich sank den Angaben zufolge auf ein Allzeittief, wenn die Coronajahre 2020 bis 2022 nicht berücksichtigt werden. Im Jahr 2023 seien 783.426 meldepflichtige Arbeitsunfälle verzeichnet worden, im Jahr 2019 seien es noch 871.547 gewesen.

Das relative Unfallrisiko liege demnach bei rund 18,1 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeitskräfte. Die statistische Größe eines Vollarbeiters entspreche dabei der Zahl der Arbeitsstunden, die ein in Vollzeit tätiger Mensch im Jahr arbeitet.

Auf den Wegen von und zur Arbeit seien im vergangenen Jahr 184.355 Unfälle passiert – etwa 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings lag auch diese Zahl niedriger als die von 2019 vor der Pandemie. Damals waren den Angaben zufolge 186.672 Wegeunfälle gemeldet worden.

Die Zahlen zeigten, „dass die Arbeits- und Mobilitätsgewohnheiten der Versicherten wieder mit der Zeit vor der Pandemie vergleichbar sind“, erklärte DGUV-Hauptgeschäftsführer Stefan Hussy. Allerdings sei die Zahl der Versicherten und der geleisteten Arbeitsstunden gestiegen. „Vor diesem Hintergrund ist das Allzeittief bei den Arbeitsunfällen und den tödlichen Arbeitsunfällen eine sehr gute Nachricht.“

Die Zahl der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit wie auch die Zahl der Anerkennungen gingen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr drastisch zurück. Diese Entwicklung spiegle das Abklingen der Pandemie, hieß es. COVID-19-Erkrankungen hätten in den vergangenen Jahren den größten Teil der Berufskrankheiten ausgemacht.

Aber auch 2023 seien die Auswirkungen der Pandemie noch sichtbar gewesen. So seien 145.359 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit gestellt worden. In 72.630 Fällen wurde eine Berufskrankheit anerkannt.

Das entspreche zwar einem Rückgang um rund 63,6 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Zahlen seien aber immer noch etwa doppelt so hoch wie im Jahr 2019, was sich durch die immer noch in relevanter Zahl aufgetretenen Fälle von COVID-19 erkläre.

In 53.220 Fällen sei eine Berufskrankheit infolge von COVID-19 anerkannt worden. 2.140 Versicherte starben demnach 2023 infolge einer Berufskrankheit, davon 13 an einer Coronainfektion.

afp

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