Ausland

Unicef beklagt fehlende Hilfe für Afghanistan

  • Montag, 15. August 2022
/picture alliance, AA, Muhammed Semih Ugurlu
/picture alliance, AA, Muhammed Semih Ugurlu

Berlin – Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat eine massive Unterfinanzierung der Hilfe für die afghanische Be­völ­kerung beklagt. Im laufenden Jahr sei bislang nur ein Drittel der benötigten Mittel bereitgestellt worden, schrieb der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, im Kölner Stadt-Anzeiger.

Die Nahrungsmittelversorgung ist demnach katastrophal. „Über eine Million Kinder sind lebensgefährlich man­gelernährt. Acht von zehn Menschen werden auch heute verschmutztes Wasser trinken. Die Kinder zahlen den höchsten Preis in dieser nicht endenden humanitären Katastrophe“, so Schneider.

Die militant-islamistischen Taliban hatten nach dem Sturz der Regierung und dem Abzug der letzten US-Solda­ten Ende August 2021 die Macht in Afghanistan übernommen. Schneider prangerte an, dass die Taliban Mäd­chen gezielt von Bildung abschneiden. „Wenn der Alltag so unbarmherzig ist wie an diesem Jahrestag, dann ist das Recht auf Bildung besonders wichtig.“

Die US-Regierung machte zuletzt deutlich, dass eine Normalisierung der Beziehung zu den Taliban entschei­dend mit dem Schutz der Rechte der Menschen in Afghanistan zusammenhängt.

Sie äußerte auch die Sorge über „die anhaltende Präsenz“ von islamistischen Terrornetzwerken wie Al-Kaida oder dem IS-Ableger Isis-K und anderen terroristischen Organisationen in Afghanistan.

Westliche Länder hatten die Taliban außerdem aufgefordert, eine inklusive Regierung mit breiter Unterstüt­zung der Bevölkerung zu bilden, was nicht geschah.

dpa

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