Uniklinik Köln: Angehende Augenärzte lernen jetzt auch in ambulanter Praxis
Köln – Das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln und das MVZ Augenärztliches Diagnostik- und Therapiecentrum Mönchengladbach/Erkelenz (MVZ ADTC) haben ein Kooperationsprojekt gestartet. Ziel ist es, die Weiterbildung von Augenärzten nachhaltig zu verbessern. Im Rahmen des Projektes integriert die Uniklinik Köln zukünftig eine optionale sechsmonatige Praxisrotation in die fünfjährige Facharztausbildung zum Augenarzt.
„Bei den niedergelassenen Kollegen soll unser Nachwuchs den dortigen Arbeitsalltag kennenlernen und solche Fertigkeiten trainieren, die an einer großen Klinik weniger eingesetzt werden, weil bei uns weniger Basisversorgung stattfindet und wir mehr schwerwiegende Augenkrankheiten behandeln oder operieren“, erklärte Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln.
Fehlendes Wissen über die Praxisarbeit
Denn mangelndes Wissen über den Arbeitsalltag einer Praxis ist der Uniklinik Köln zufolge einer der Gründe, warum niedergelassene Augenärzte Probleme haben, Nachwuchs zu finden. Obwohl die meisten Patienten in der Augenheilkunde ambulant behandelt würden, lernen viele junge Mediziner während ihrer klinischen Facharztweiterbildung die Arbeit in einer Praxis nicht kennen.
„Mit einer solchen Rotation komplettieren wir unsere bereits umfassende Facharztausbildung und bieten dem Nachwuchs noch mehr Möglichkeiten für die eigene berufliche Zukunft“, sagte Cursiefen.
Anfang November startet der erste Nachwuchsmediziner der Uniklinik Köln seinen sechsmonatigen Einsatz in der Augenarztpraxis in Erkelenz. „Er erhält bei uns einen umfassenden Einblick in die augenärztliche Basisversorgung“, sagte Robert Höster vom MVZ ADTC Mönchengladbach/Erkelenz. Die meisten Augenkrankheiten wie beispielsweise der graue Star würden ambulant versorgt und nur in speziellen Fällen in die Klinik überwiesen.
„Durch die Kooperation tragen wir zu einer umfassenderen Ausbildung bei und hoffen, den Nachwuchs auch für die Praxisarbeit zu begeistern. Vielleicht können wir so das Nachwuchsproblem im Bereich der niedergelassenen Praxen mildern“, so Höster.
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