Ärzteschaft

Augenärzte weisen auf steigende Patientenzahlen hin

  • Mittwoch, 26. Juli 2017

Düsseldorf – Auf den stark zunehmenden Bedarf an augenärztlichen Leistungen in Deutschland hat der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) hingewiesen. Der Bedarf sei durch Innovationen in der Augenheilkunde bereits in den vergangenen Jahren stark gestiegen – Patienten, denen Augenärzte früher noch keine Therapie anbieten konnten, kämen nun mehrmals im Jahr zu aufwändigen Untersuchungen und Behandlungen in die Praxen und Kliniken.

Zusätzlich sorge die demografische Entwicklung dafür, dass die Anzahl der Menschen, die wegen einer altersbedingen Erkrankung einen Augenarzt aufsuchten, auch in den kommenden Jahren weiter wachsen werde. Bis zum Jahr 2030 rechnet der BVA mit 7,7 Millionen zusätzlichen Behandlungsfällen aufgrund altersbedingter Augenkrankheiten, zu denen neben der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) auch das Glaukom und der Katarakt zählen.

Als Beispiel für eine Innovation in der Augenheilkunde nennt der Verband die Versor­gung der AMD. „Neue Behandlungsmöglichkeiten haben wesentlich dazu beigetragen, dass heute weniger Menschen wegen dieser Netzhauterkrankung erblinden“, hieß es aus dem BVA.

Schnelle Behandlung von Vorteil

Bei der AMD sterben lichtempfindliche Zellen in der Makula nach und nach ab. Zu­nächst lassen Farben- und Kontrastsehen nach, später schwindet das zentrale Sehver­mögen. Bei der feuchten Form wachsen krankhafte Blutgefäße im Bereich der Makula, aus denen Flüssigkeit austritt. Diese Flüssigkeit hebt die Netzhaut von der sie ernäh­ren­den Zellschicht ab. Verzerrtes Sehen deutet auf die Flüssigkeitsansammlung unter der Makula hin.

Medikamente, die den Botenstoff VEGF hemmen, sorgen dafür, dass die krankhaften Gefäße abgedichtet werden und dass das Ödem wieder abgebaut wird. Die VEGF-Hemmer werden zu Beginn der Behandlung dreimal im Abstand von einem Monat direkt in den Glaskörperraum des betroffenen Auges verabreicht. Danach hängt die Weiterbehandlung von der individuellen Krankheitsaktivität ab.

„Die Erfahrungen aus der täglichen Praxis zeigen, dass die Ergebnisse oft hinter denen der Studien, die die Grundlage für die Zulassung waren, zurückbleiben“, hieß es aus dem Verband. Hier sei die aktive Zusammenarbeit von Ärzten, Patienten und auch Angehörigen gefragt. Denn nur, wenn die Patienten schon frühzeitig ihre Augen unter­suchen ließen, sie ihre Termine zuverlässig wahrnähmen und die Behandlung recht­zeitig fortgesetzt werde, bleibe das Augenlicht erhalten.

„Zudem ist es wichtig, dass die augenärztlichen Praxen über die notwendige techni­sche und personelle Ausstattung verfügen, um die große – und weiterhin wachsende – Zahl von Patienten mit notwendiger hochauflösender Diagnostik angemessen zu betreuen“, fordert der Berufsverband.

hil

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