Universitätsklinikum Jena als muskuloskelettales Tumorzentrum zertifiziert
Jena – Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) wird von der Deutschen Krebsgesellschaft als „Muskuloskelettales Tumorzentrum“ ausgezeichnet – als erstes Zentrum in Thüringen und eines von elf in Deutschland. Muskuloskelettale Tumoren zählen mit etwa 1.500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den seltenen Erkrankungen. Sie rechtzeitig zu erkennen ist eines der Ziele der am UKJ eingerichteten wöchentlichen muskuloskelettalen Tumorsprechstunden.
„Leider werden diese Erkrankungen weiterhin oft erst sehr spät entdeckt und die Beschwerden, wie Schmerzen oder Schwellung, zunächst falsch gedeutet. Das Ziel der Fachsprechstunde liegt somit darin, Patienten mit diesen seltenen Tumorerkrankungen eine zeitnahe sowie spezifische Diagnostik zukommen zu lassen, um einen operativen Eingriff durchzuführen“, erläutert Oberarzt Matthias Vogt, Ansprechpartner für die Tumorsprechstunde.
Das Tumorzentrum ist der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKJ angegliedert und führt dort seit zehn Jahren Operationen an Weichgewebs- oder Knochensarkomen durch. Für die Diagnostik kooperiert es eng mit dem Institut für Pathologie der Friedrich-Schiller-Universität sowie internen Instituten und Kliniken. Seine operative Therapie umfasst neben der Entfernung des befallenen Gewebes auch dessen weitgehende Rekonstruktion beziehungsweise den Einsatz von Endoprothesen.
Ebenso entscheidend für den Erfolg einer Tumorbehandlung sei die Nachsorge. „Dazu zählen die regelmäßigen klinischen und bildgebenden Kontrollen in der speziellen Tumorsprechstunde am UKJ, die zum Teil bis zu zehn Jahre nach der Tumoroperation erforderlich sind“, so Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKJ.
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